Archiv: Informationen vom Kleinen Michel 2017
Rückschau (November, Dezember 2017)
Dem aufmerksamen und treuen Leser wird sicherlich die ab Oktober hier klaffende Lücke aufgefallen sein. Die Internetseite war vorübergehend von einem unreinen Geist in Form eines Trojaners besessen, den es wieder loszuwerden galt. Dennoch ging das Leben in der Zwischenzeit weiter. Erwähnt seien hier beispielsweise die Jahresabschlussmesse mit Allegria, der 2. Weihnachtstag und ‚Lessons und Carols im Advent‘ jeweils mit dem Vokalensemble Consonanz unter der Leitung von Norbert Hoppermann, der Aufbau der Krippe mit vielen Helfern und der ‚Fratellotag‘ zum Welttag der Armen, der 2017 zu den schönsten Festen am Kleinen Michel gehörte und einen Vorgeschmack auf den Himmel bot.
Wir wünschen allen ein gesegnetes Neues Jahr
Interreligiöse Begegnungen im Chorumgang (21. Oktober 2017)
‚Weißt du, wer ich bin?‘ lautet das Motto einer deutschlandweiten Aktion, zu der die drei großen monotheistischen Religionen in Deutschland (Juden, Christen und Muslime) gemeinsam aufrufen. Es geht darum, den jeweils Andren in seinem religiösen Selbstverständnis besser kennen zu lernen und einander offen und wahrhaftig zu begegnen. Dabei werden Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede sichtbar.
In Hamburg entstand aus diesem Anstoß heraus ein Projekt „Interreligiöse Begegnung und integrative Flüchtlingshilfe durch die Erkundung religiöser Gebetsräume mit künstlerischen Mitteln“ – gefördert durch Mittel der Bundesregierung.
Unter Anleitung der Kunstpädagogin und -therapeutin Jill Ö. Cebeli kamen zehn Flüchtlinge aus Eritrea, Syrien und dem Irak zusammen. Von Mitte Juli bis Anfang Oktober 2017 haben sich die jungen Männer – Christen und Muslime – regelmäßig getroffen, um gemeinsam Kirchen und Moscheen in Hamburg zu besuchen: den Kleinen Michel, den Marien-Dom und die Al-Nour-Moschee in St.Georg sowie die neue El-Nour-Moschee in der ehemaligen Kapernaum-Kirche in Horn.
Im Kleinen Michel hat Pastoralreferent Helmut Röhrbein-Viehoff die Teilnehmer empfangen und sie mit dem Kirchenraum, seinen Gegenständen und ihrer liturgischen Funktion vertraut gemacht. Danach hatten die Gäste Zeit, den Raum eigens näher zu erkunden und auf sich wirken zu lassen.
In einem anschließenden intensiven Austausch und künstlerischen Prozess haben die Teilnehmer ihre gesammelten ästhetischen Eindrücke weiterentwickelt und durch großformatige, farbige Zeichnungen und Malerei zum Ausdruck gebracht. Währenddessen ergaben sich viele Gelegenheiten, miteinander über Erfahrungen mit der eigenen und der fremden Religion ins Gespräch zu kommen zu einem besseren gegenseitigen Verständnis.
Am Ende entstand eine Ausstellung mit vierzig Werken.
Diese waren am Samstag Vormittag (21.10.) für zwei Stunden im Chorumgang des Kleinen Michel zu betrachten. Die jungen Künstler standen dabei Rede und Antwort, was sie zu ihrer Art der Darstellung bewegt haben mochte. Anwesend waren dabei auch die Projektleiterin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, Frau Annika Foltin – aus diesem Anlass eigens aus Frankfurt/M. angereist – sowie der Vorsitzende des Al-Nour-Moscheevereins, der eine sehr freundliche kleine Ansprache gehalten hat.
Am kommenden Samstag – 28. Oktober – wird die Ausstellung noch einmal gezeigt: in der El-Nour Moschee – nur für 2 Stunden – zwischen 11 und 13 Uhr. Es lohnt sich!
Neue El-Nour Moschee: Sievekingsallee 191, 22111 Hamburg-Horn, U-Bahn ‚Horner Rennbahn‘
Beten für die Einheit ... (3. Oktober 2017)
... im Heiligen Geist – für Europa, dieses Land, diese Stadt, die Menschen – wie eigentlich jeden morgen in der Frühmesse und heute noch mal besonders:
"Allmächtiger Gott, du hast die vielen Völker durch gemeinsamen Ursprung miteinander verbunden und willst, dass sie eine Menschheitsfamilie bilden. // Die Güter der Erde hast du für alle bereitgestellt. // Gib, dass die Menschen einander achten und lieben und dem Verlangen ihrer Brüder nach Gerechtigkeit und Fortschritt entgegenkommen. // Hilf jedem, seine Anlagen recht zu entfalten. // Lass uns alle Trennung nach Rasse, Volk und Stand überwinden, damit in der menschlichen Gesellschaft Recht und Gerechtigkeit herrschen. // Darum bitten wir durch Jesus Christus." (Messbuch, Tagesgebet)
Fast hätte es auch Orgelmusik gegeben, da sich spontan eine Organistin einfand. Es wusste jedoch niemand die kleine Interims-Orgel einzuschalten. So blieb es eine einfache, stille, feierliche Messe.
Die ersten 24 ‚Bewohner' sind da! (Oktober 2017)
Nach weiteren Vorarbeiten und Planungen tut sich nun wieder etwas auf der Empore:
Die Windkanäle sind gelegt, an jeder Stelle der Hauptorgel können die zukünftigen Pfeifen nun Wind verschiedenen Drucks direkt aus dem Boden bekommen – eine geniale Entwicklung! Die Stufenanlage bis zur Brüstung ist neu aufgebaut, Steckdosen für Pultleuchten und elektronische Instrumente verlegt, Datenanschlüsse für die verschiedenen Spieltischpositionen vorgesehen.
In der Schwellkammer werden die Wände mit reflektierenden Platten ausgeschlagen und an der Rückwand der Empore haben bereits die ersten 24 ‚Bewohner' ihren Platz gefunden: die tiefen Bassoktaven des hundertjährigen ‚Open Wood' aus England in vornehmem Grau und des deutschen ‚Subbass' in warmem Holzton. Beide Reihen stehen schon auf ihren Kegelladen. Die stehenden Stoßfänger garantieren eine gleichbleibende Windzuführung – das alles macht Lust auf mehr.
Nun warten wir auf die Lieferung der italienischen Schleudergebläse, während in der Werkstatt das Hauptwerk vormontiert und -intoniert wird. Ende November geht es weiter – danach erklingen dann auch die ersten Töne!
Großer und kleiner Bruder feiern gemeinsam Namenstag (29. September 2017)
Ökumenisch, feierlich, klangvoll, geistlich und grandios – so haben Großer Michel und Kleiner Michel den Michaelistag am 29. September miteinander begangen. Es war ein Vespergottesdienst der besonderen Art. Die Michaelis-Kantorei spielte und sang mit großem Chor und Orchester sowie mit hervorragenden Solisten weite Teile der Missa de Angelis, die ihr Leiter Manuel Gera vor knapp 10 Jahren komponiert hatte. Norbert Hoppermann begleitete nicht nur dieses fantastische Werk an der Orgel, sondern animierte alle Anwesenden mit mehreren Gemeindeliedern zum gemeinsamen Singen. Hauptpastor Alexander Röder predigte eindrucksvoll über das „Nein, sondern“ aus Josua 5,14 – nicht Freund, nicht Feind, sondern der Engel des Herrn. Pater Görtz stand dem Gottesdienst vor und setzte mit Fürbitten die Not der Welt ins Wort. Beim Verlassen der Kirche sah man lauter strahlende Gesichter. Und man hörte Etliche voller Freude sagen: „Das war richtig schön.“ Der Namenstag beider Kirchen ist auch im nächsten Jahr wieder zur gleichen Zeit – Grund sich auf eine Fortsetzung zu freuen.
Begegnungsraum mit Geflüchteten (28. September 2017)
Heute fand unser monatlicher Begegnungsraum nicht wie sonst in der Unterkirche des Kleinen Michel, sondern im Rathaus statt.
Munter spazierten wir mit unseren Kindern vom Kleinen Michel zum Rathaus.
Die ghanaischen Frauen waren sehr begeistert und wir natürlich auch. Diesmal
war auch das ganze Organisationsteam vom ‚Dance in Response Festival' dabei.
Ich kenne die Frauen nun schon über ein Jahr und das Vertrauen wird immer
größer, die Kommunikation intimer.
Dank Niels Petersen konnten wir in der Rathauspassage ein leckeres
biologischen Mittagessen genießen.
Das war sehr wohltuend, und auch einfach schön, verwöhnt zu werden.
Wer noch Zeit und Kapazität im Herzen hat:
Wir suchen Menschen, die ein paar Frauen auf Behördengängen und bei der
Wohnungssuche unterstützen.
Bitte gerne melden: Yasna Schindler schindler@kleinermichel.de
Heimat und Kunst – Arts.Home (27. September 2017)
Der „14. Salon kleiner Michel“ handelte von Heimat und Kunst: „Arts.Home“- wie definieren junge Künstler für sich „Heimat“, ist es ihre Kunst, die sie ihre Heimat finden oder wieder zu finden läßt – und können wir als Zuschauer und Zuhörer etwas davon für uns selber erfahren.
Aleix Martinez, Solist vom Hamburg Ballett der Staatsoper, choreographierte dazu ein Ballett über Ideologien und Weltanschauungen, repräsentiert durch Bücher, die die drei Tänzer der Kompanie mit sich trugen. Können Systeme Heimat geben? – war die eindrucksvoll getanzte Frage.
„Chopin im Spiegel“ war ein kompaktes Portrait des polnischen Komponisten, der in Paris und in der weltlichen Gesellschaft von quälendem Heimweh erfasst war. Die unkonventionelle Performance von Aileen Schneider liess Chopin selber auftreten und in Dialog treten mit dem Publikum und zwei Sängerinnen, die ihn mit ihren mitreissenden Liedern nicht zu trösten vermochten. Seine Kraft schöpfte er aus der Klaviermusik, die von Nils Basters traumhaft vorgetragen wurde: Trauer, Labsahl und Aufruhr zugleich.
Der israelische Schaupieler Dor Aloni rezitierte Texte seines Landsmannes Tomar Gardi: Heimatlosigkeit schon durch die deutsche Sprache, die beide nicht voll beherrschen aber benutzen wollen, wenn sie bei uns heimisch werden. Ein verzwicktes Durcheinander – brillant und eindrucksvoll geschildert und aufgeführt.
Zum Abschluß das aufrüttelnde Ballett „Moving through Turmoil“ von Kristian Lever, bis vor kurzem Mitglied des Bundesjugendballett: Hindernisse, Gewalt, Einsperren, Mauern gegen diejenigen, die um der Freiheit willen aus ihrer Heimat flüchten müssen.
Der bei voll besetzter Kirche begeistert aufgenommene Abend war ein wunderbares Kunstereignis! Wodurch? Weil die geschilderten Realitäten von Heimatlosigkeit, die wir so oder ähnlich selber alltäglich erleben können, durch die hochprofessionelle Aufführung der jungen Künstler stark in das Bewußtsein des Publikums eingedrungen sind. Davon war noch lange im anschließenden Salongespräch die Rede, - im großen Kreis der interessierten Besucher – auch von der Kirche als möglicher Fixpunkt für geistlich Heimatlose.
Einheit in Vielfalt (10. September 2017)
Standardsituation: Es ist Sonntag, nach der Heiligen Messe fragt der Vater einer Familie in der Kirchenbank seinen Sitznachbarn, "wir sind im Urlaub, wir wohnen hier vorn im Hotel und sehen hier jeden Tag die vielen Besuchergruppen." Der Angesprochene hakt nach, "welche Besuchergruppen?"
"Ja, zum Beispiel, wer ist diese singende Gruppe heute gewesen?"
Der Tourist erhält Auskunft, "das ist Allegria."
"Schön, und wo kommen die her?"
"Hier, vom kleinen Michel."
"Und die Feier gestern Abend, da im Foyer?"
"Das ist die frankophone Gemeinde, Kleiner Michel."
"Ach, und die Griller da am Freitag?"
"Das war eine Gruppe der Philippinischen Gemeinde, Kleiner Michel."
"Dann war der Chor letzten Sonntag auch vom Kleinen Michel?"
Kopfnicken, "der Ephata-Togo-Chor."
Der Tourist denkt kurz nach, "Ach so, dann meinte Ihr Pfarrer in der Predigt
mit den verschiedenen Gemeinden unter einem Dach also nicht das Dach der Weltkirche?"
"Genau, er meinte das Dach des Kleinen Michel."
Start der frankophonen Mission nach der Sommerpause (9. September 2017)
Mit der sogenannten „Rentrée“ (der „Rückkehr“ nach den Sommerferien) nahm am Samstagabend im Kleinen Michel die frankophone Mission ihre Gemeindeaktivitäten nach der Sommerpause wieder auf. Neben dem Curé der Mission, P. Jan Roser SJ, standen bei der Messe auch zwei Konzelebranten am Altar: P. Philipp Görtz SJ, der sich als neuer Pfarrer der Pfarrei Sankt Ansgar/Kleiner Michel den Anwesenden vorstellte und P. Ferdinand Sebré CMDA, Provinzial der Communauté Mère du divin amour, der in diesen Tagen die Gebetsgruppe Allegria besucht.
Neben den wöchentlich stattfindenden Vorabendmessen in französischer Sprache stehen damit auch wieder die Katechesen für Schulkinder, die Tauf-, Ehe-, Erstkommunion- und Firmvorbereitung, sowie verschiedene Gebets- und Austauschkreise auf dem Programm. Obwohl einige engagierte Familien während der Sommerferien Hamburg verlassen haben, konnten bereits im Vorfeld der „Rentrée“ neue Ehrenamtliche für die verschiedenen Aufgaben der Mission gewonnen werden. Darüber hinaus füllte sich die Kirche mit zahlreichen neuen Gesichtern, die beim anschließenden Empfang im Kleinen Foyer vom neuen Gemeindesprecherteam, Carole Simonin und Richard Neveux, aufs herzlichste willkommen geheißen wurden.
Zusammen wachsen – ein Gartenprojekt mit Flüchtlingen (8. September 2017)
Heute fand trotz Nieselregens das Sommerfest in der Wetternstraße 6 in Harburg statt. Seit den 1990er Jahren befindet sich dort eine Einrichtung für geflüchtete und wohnungslose Menschen.
Zu feiern gab es unter anderem das Gartenprojekt, das in diesem Frühjahr ins Leben gerufen worden war. An mehreren Aktionstagen im Mai packten alle gemeinsam an – große und kleine Bewohner – MitarbeiterInnen verschiedener Firmen, die ihren jährlichen ‚social day' veranstalteten – Freiwillige – und Anwohner aus der Nachbarschaft, die auch die Stauden für das ‚Nachbarschaftsbeet’ spendeten. Brachflächen und verwilderte Bereiche wandelten sich nach und nach, zur Freude aller.
Gestartet wurde mit ein paar Hochbeeten und Provisorien für den gemeinsamen Kräuter- und Gemüseanbau, Zierbeeten und einer Blumenwiese für Bienen und andere Insekten. Gepflegt und betreut wird die Anlage wöchentlich an einem Nachmittag von einer Garten-AG, bestehend aus Freiwilligen (auch vom Kleinen Michel) und den Kindern, die nach der Schule begeistert und wissbegierig regelmäßig mithelfen. Auch Mütter mit Kleinkindern gesellen sich manchmal dazu.
Die Männer halten sich hier eher zurück. Einige haben aber schon den Wunsch nach eigenen Parzellen geäußert, oder sich eigene Beete angelegt, denn es tut gut und hilft, sich zu erden, anzukommen und abzuschalten.
Deshalb soll es im nächsten Jahr genügend Hochbeete geben, so dass alle Familien und Alleinstehenden die möchten, diese für den Eigenbedarf nutzen können.
Außerdem ist ein Repair-Cafe – vor allem für die männlichen Bewohner – geplant.
Hierfür und auch für andere Projekte oder neue Ideen sind Freiwillige willkommen und gefragt. Interessierte können mit der Einrichtungsleitung Béatrice Bossart (f&w fördern & wohnen) Kontakt aufnehmen: beatrice.bossart@foerdernundwohnen.de
5 Jahre Kontemplation am Kleinen Michel (7. September 2017)
Jeden Donnerstag um 19:30 treffen sich am Kleinen Michel Menschen zur Kontemplation, einem stillen und meditativen Gebet ohne Worte. Begonnen hat die Gruppe – die kein geschlossener Club ist, sondern allen Interessierten offensteht – vor genau fünf Jahren mit einer Hinführung zum kontemplativen Gebet an sechs Abenden. Initiatoren waren damals Simon Lochbrunner SJ und Christian Tröster, der vielfach an Kontemplativen Exerzitien teilgenommen hatte und inzwischen auch ein Buch zum Thema veröffentlicht hat (zu bestellen bei Amazon: https://www.amazon.de/dp/3000481265/ref=rdr_ext_tmb).
Von den Teilnehmern kam dann der Wunsch, dass aus den Abenden ein fester Termin würde – so ist es gekommen und so ist es geblieben. Grundlage dafür war die Entschlossenheit, den Termin verlässlich anzubieten, auch über Ferienzeiten hinweg. „Ich hätte mich zur Not auch alleine zum Gebet hingesetzt“, sagt Christian Tröster, doch dieser Fall ist in den fünf Jahren kein einziges Mal eingetreten, nicht einmal während des Umbaus der Kirche – in dieser Zeit wich die Gruppe in das Ökumenische Forum in der Hafencity aus. Die Verantwortung für die Gebetszeiten haben seit dem Frühjahr 2017 Daria Schönfeld, Christiane Langer und Dr. Hauke Hansen übernommen.
Mehrere Mitglieder der Gruppe sind schon vom ersten Tag an dabei, andere sind später dazugekommen, manche erscheinen gelegentlich, andere nur ein Mal. Zur Zeit meditieren donnerstags regelmäßig sieben bis acht Personen im Kleinen Michel. Viele davon haben an Kontemplativen Exerzitien teilgenommen – intensiven, stillen Zeiten des Gebets über 10 Tage.
Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums trifft sich die Gruppe zu einem Tag des Austauschs und des Gebets im Karmelitinnenkloster in Finkenwerder.
Weitere Infos unter: kontemplation@kleiner-michel.de
Nun auch offiziell (3. September 2017)
Die Einladung der Gremien unserer Gemeinde, sowie das ohnehin sehr große Interesse sorgten für einen sehr vollen Kleinen Michel, in welchem die Amtseinführung des neuen Pfarrers gefeiert wurde. Pater Philipp Görtz SJ wurde von Dompfarrer Peter Mies offiziell in sein Amt eingeführt. Die Urkunde von Erzbischof Heße wurde verlesen und der neue Pfarrer sprach vor der versammelten Gemeinde das "adsum" - ich bin bereit.
Die anschließende Feier im Saal (Dankeschön allen Helfern und Helferinnen und für die Speisen!) war übervoll (Dankeschön all Ihr Gäste!) und hatte das typische Spektrum des Kleinen Michel: Kulinarisches aller Kontinente - bunte Kirche.
In seiner Predigt beschrieb Pater Görtz seine Bereitschaft ein.
Adsum, ich will, ich bin bereit.
Er betonte die Frage, wie es uns gelingen könne, verschiedene Ansprüche und Meinungen von unterschiedlichen Menschen zusammenzubekommen,
Ebenso die Frage, was wir dafür tun könnten, damit wir in unseren Gemeinschaften nicht Gefahr laufen, dass Einzelne sich als Herren aufspielen.
Unschön wäre auch, alles zu nivellieren und dem Mainstream zu folgen.
Es sei wichtig, mit Apostel Paulus gesprochen, zu erforschen, was der Wille Gottes sei!
Aufeinander-Hören und vertrauensvoller Austausch, gemeinsames Gebet,
die Feier der Eucharistie und Zeiten gemeinschaftlicher Einkehr. Damit versuchen wir, mehr und mehr den Willen Gottes für uns und unsere Gemeinschaft zu erkennen.
Einer allein tue sich da schwer. Am Kleinen Michel seien wir gemeinsam unterwegs und mit Gottes Hilfe werde es uns gelingen, auch große Herausforderungen zu meistern.
Pfarrer und Gemeinde, adsum und adsumus, gemeinsam in der Nachfolge Christi.
Apostelleuchter heruntergekommen (31. August 2017)
Zwei Löcher starren uns derzeit aus der Wand des südlichen Kirchenschiffes entgegen. Unser äußerst umsichtiger Küster, Herr Kittlaus, hat einen lose gewordenen Apostelleuchter aus der Wand genommen, damit nichts Schlimmeres passiert. Wahrscheinlich haben die dünnen Kerzen, die recht schief auf den Leuchtern sitzen, jemanden dazu verführt, diese geradezurücken. Der Druck war dann für die Verankerung wohl zu groß.
Am Freitag, 8. September kommen die Handwerker vorbei und werden den Leuchter wieder an seinem angestammten Platz anbringen, damit uns das Beispiel der Apostel in seiner Vollständigkeit leuchten kann.
Die Internet-AG macht Sommerpause (August 2017)
Wir machen im August eine Pause und wünschen allen einen schönen Spätsommer.
Vielleicht sehen wir uns zur Einführung von Pater Görtz SJ am 3. September.
In diesem Sinne – wie Pater Treser SJ sagt – "Bleiben Sie katholisch und fröhlich".
Ein Montag, mit vielen Gästen zum Ignatiusfest (31. Juli 2017)
Von Thomas Bastar, GCL-Hamburg
Wie schon in den Vorjahren haben die ignatianischen Gemeinschaften in Hamburg gemeinsam zur Feier des Ignatiusfestes am Kleinen Michel eingeladen. Neben der Jesuitenkommunität sind dies die Xavières-Schwestern, die Männer und Frauen im Bund Neudeutschland (ND) sowie die Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL). Da das Fest in diesem Jahr auf einen Montag fiel, hatten wir eigentlich mit einem geringen Besuch gerechnet. Doch es kamen mehr als 100 Menschen, um zunächst um 18 Uhr den Gottesdienst zu feiern, in dem auch der neue Pfarrer des Kleinen Michels, P. Philipp Görtz SJ, begrüßt wurde.
Mit ihm zelebrierten der Superior der Jesuitenkommunität, P. Bernhard Heindl SJ, P. Julien Ntendo SJ, der in den letzten Wochen vertretungsweise die Pfarrei geleitet hat, der NDler P. Johannes Beutler SJ aus Frankfurt, Monsignore Wilm Sanders, sowie ein Gast aus Portugal.
Nach dem Gottesdienst war zu einer Begegnung auf dem Kirchplatz eingeladen. Die Gemeinden des Kleinen Michel hatten sich unter der Leitung von Peter Herbst um den Grill gekümmert, die Mitglieder der GCL hatten Salate und Brote beigetragen. Für das leibliche Wohl war also gut gesorgt, auch wenn zwischendrin noch mal Würstchen nachgekauft werden mussten. Aber das war kein Problem: Es war ja Montag, die Läden der Umgebung waren geöffnet. Tische und Bänke luden zum Zusammensitzen ein. Viele Gespräche entspannen sich – und da das Hamburger Wetter auch mitspielte und es ausnahmsweise mal nicht regnete, ging die Feier dann auch bis in den späten Sommerabend hinein.
Die Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL) teilt mit den Jesuiten und den anderen ignatianischen Gemeinschaften die gleiche Spiritualität, die auf den hl. Ignatius von Loyola zurückgeht. In den Gruppen der GCL treffen sich Frauen und Männer, um sich über ihre Gotteserfahrungen auszutauschen und den persönlichen Alltag auf dem Hintergrund des christlichen Glaubens zu reflektieren. In Hamburg und Umgebung existieren derzeit fünf Gruppen.
Wer Kontakt zur GCL sucht, kann uns eine Mail schreiben an hamburg@gcl.de.
Nach-gedacht: Ministrantenfahrt nach Göttingen, 7.7.–9.7.2017 (21. Juli 2017)
von Karline Malika Beck
Ich fand den Ausflug nach Göttingen sehr toll denn es war schön und sehr ruhig. Besonders hat mir gefallen dass ich nicht Zuhause in der Nähe der Schanze war, da dort ja 3 Tage lang sehr heftig demonstriert wurde. Auch haben mir meine Eltern erzählt, dass es sehr laut war.
Wir waren immer in verschiedenen Gruppen, eine Gruppe waren die Afrikaner, die zweite Gruppe waren die Deutschen und die dritte Gruppe waren die Philippinos. Ich fand eigentlich ganz schön, dass als wir ein Gruppenspiel hatten, das wir gemischt waren und wir neue Ministranten aus Hamburg aber auch aus Göttingen kennengelernt haben. Das fände ich am aller schönsten.
Was ich auch ganz toll und lustig fand, ist der neue Priester in der Deutschen Gemeinde, dass er immer sehr viel Lacht und dass er auch sehr nett zu den Kinder ob klein oder groß ist.
Als ich am Sonntagabend wieder zuhause war, bin ich total Erschöpft und Müde eingeschlafen und habe noch in der Nacht von diesem Wochenende geträumt.
Hochfest des Hl. Benedikt (11. Juli 2017)
Zum Hochfest des Hl. Benedikt lud die St. Benedikt Gemeinschaft um 19:00 Uhr zur abendlichen Messe in den Kleinen Michel. Etwa 15 Mitglieder der Gemeinschaft unter der Leitung ihres Priors, Br. Gabriel de Alemao Cysneiros Obl. OSB, einem „Menschenfischer“ [Zitat unseres HH. Weihbischofs em. Jaschke], trafen sich gemeinsam mit Freunden und Gästen zu einer würdigen Feier, zelebriert von Dompfarrer em. Georg von Oppenkowski und musikalisch stimmig nicht nur umrahmt, sondern geprägt durch das Vokalensemble ConSonanz unter der Leitung von Norbert Hoppermann.
In der Homilie wurden Aspekte des „mobilen Klosters“, so ein „launiger“ Begriff unseres Erzbischofs für die Gemeinschaft, mitten in einer Stadt mit all ihren vielfältigen spirituellen und mehr oder weniger geistlichen Angeboten beleuchtet und auf die Wendigkeit gerade einer kleineren Gemeinschaft in diesem Umfeld hingewiesen. Von der in vieler Hinsicht unübersichtlichen heutigen Zeit, gekennzeichnet durch große Flüchtlingsströme und als Hamburger hautnah im Rahmen des kürzlich stattgefundenen G20-Gipfels miterlebt, wurde der Bogen in die ebenfalls unübersichtliche Epoche der Völkerwanderung zur Zeit des Hl. Benedikt gespannt. Wie gut, dass wir in Benedikt also einen Schutzpatron Europas haben, der auch in der heutigen Lage Menschlichkeit und Überblick nicht verlieren würde.
Begleitet von der Allerheiligenlitanei wurde ein neuer Mitbruder nach erfolgreichem Noviziat in die Gemeinschaft aufgenommen und mit großer Freude nach Übergabe der Regel, des Antiphonale, der Benedikt-Medaille und nach der Einkleidung in deren Mitte begrüßt. Die am Altar unterschriebene Urkunde wurde der versammelten Gemeinde zur Bestätigung vorgezeigt. Die sechs abwesenden Mitglieder waren im Gebet dabei sicher verbunden!
In der Unterkirche erfolgte im Anschluss die Welturaufführung einer Film-Dokumentation von Kim John Linak, die im Vorjahr anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Gemeinschaft gedreht wurde. Gestärkt durch Suppe, Natas, Wein und andere Köstlichkeiten fiel der Applaus umso stärker aus. DVDs werden übrigens gegen Spende weiterhin gerne abgegeben. So fühlt sich die Gemeinschaft, die aus katholischen wie evangelischen Männern und Frauen besteht, nicht nur in der weltweiten benediktinischen Welt gut aufgehoben, aus der viele Zeichen der Verbundenheit eingingen, sondern auch ganz konkret in Hamburg am Kleinen Michel.
G20 Flüchtlinge zu Gast in St. Michael, Göttingen (9. Juli 2017)
Glücklich und etwas erschöpft ist am Freitag pünktlich um 19 Uhr Pater Görtz SJ aus dem Reisebus ausgestiegen: „Wir sind gerade noch gut rausgekommen, inzwischen soll wegen der Demos und der Sicherheitsvorkehrungen alles dicht sein.“ Zusammen mit 39 Ministranten und vier weiteren Begleitpersonen ist der neu installierte Pfarrer vom Kleinen Michel in Hamburg zu einem traditionellen Ministantenwochenende unterwegs, dieses Mal in Göttingen bei uns in Sankt Michael.
Untergekommen ist die Gruppe im Gemeindezentrum, das dann auch gut belegt war. Isomatte und Schlafsack hatte (fast) jeder dabei und so wurden die Räume im ersten Stock schnell zu einer Schlafmöglichkeit umgebaut. Die Gäste haben sich im Pfarrsaal zunächst einmal mit Hotdogs gestärkt. Bei so einer großen Gruppe kennt natürlich nicht jeder jeden und so gab es im Anschluss ein paar Kennenlernspiele – was für den Pfarrer Pater Görtz SJ vielleicht am Wichtigsten war, immerhin ist er erst seit ein paar Tagen im Amt.
Geschlafen wurde die restliche Nacht wohl nicht allzu viel, zumindest waren die Augen am nächsten Morgen sehr klein. Dennoch ging es zeitig los. Nach dem Frühstück machten sich Kleingruppen zu einer Stadtrally auf: Per WhatsApp bekamen sie Aufgaben und mussten verschiedene Orte und Sehenswürdigkeiten in der Göttinger Altstadt finden. Würden Sie z.B. wissen, wo in sich in Göttingen die große Liebe finden lässt.
Nach dieser Stadterkundigung ging es mit dem Bus nach Friedland. Dort gab es zunächst ein Mittagessen auf der Wiese bevor ein geführter Besuch im Friedland Museum anstand. Nach so viel Geschichte und Politik hatten sich die Minis eine Abkühlung verdient: Der Besuch im Freibad war nicht nur aus Spaßgründen wichtig, sondern auch, weil wir im Gemeindezentrum keine Duschen haben. Zurück in Sankt Michael wurde gegrillt und der Abend nochmals mit einigen Spielen und einem Tagesrückblick abgeschlossen. In der zweiten Nacht wurde dann schon ein bisschen mehr geschlafen.
Am Sonntagmorgen wurde nach dem Frühstück bereits klar Schiff gemacht und wieder alles verpackt. Für die 11:30 Messe war die ganze Gruppe zum Ministrieren eingeladen und es war eine wahre Freude zu sehen, wie vierzig Messdiener (zum Teil mit etwas zu großen oder zu kleinen Gewändern) in unsere Kirche eingezogen sind.
Pater Görtz hat in seiner Predigt eine Frage der Minis beim Besuch in Friedland aufgegriffen: Warum gibt es Krieg? Die Antwort kurz zusammengefasst: Weil es Menschen gibt, die nur an sich denken und dabei ihre Macht missbrauchen. Bei Jesus ist das ganz anders: er, der Macht hat, nutzt sie nicht um andere zu unterwerfen oder auszubeuten, sondern tritt demütig und bescheiden auf. Eindrücklich waren Görtz‘ Worte zu dem, was sie nun erwartet, wenn sie nach Hamburg zurückkehren, in eine Stadt, in der während der letzten Tage egoistische und zerstörerische Macht gewütet hat. Ernste Worte zum Ende eines gelungenen Ausflugs.
Schön, dass Ihr da wart, liebe Hamburger und auf ein Wiedersehen!
Den Beitrag können Sie hier nachlesen www.samiki.de
„Sonidos de la Tierra – Klänge der Erde“ (5. Juli 2017)
so lautete das ungewöhnliche Konzert-Programm im Kleinen Michel am Mittwoch nach dem Sommerfest und P. Löwensteins Verabschiedung. 21 junge Musiker aus Paraguay – davon 7 Vokalisten und 14 Instrumentalisten – spielten faszinierende Musik aus ihrem Heimatland. Das Spektrum reichte von vertraut barocken Harmonien und Melodien bis zu den musikalischen Traditionen der Indigenos (Indianer). Gemeinsam war allen Stücken, dass sie das musikalische Erbe der sogenannten Jesuiten-Reduktionen darstellen. Diese geschützten Reduktionen (seit 1610) durften nur durch Guaraní sowie Jesuiten und geladene Gäste betreten werden. Sie unterstanden nicht der Rechtsprechung der Kolonialregierung, sondern waren nur der spanischen Krone (formal) unterworfen. Spanische Kolonisten durften die Reduktionen nicht betreten und auch keine Indios zur Zwangsarbeit zwingen.
Die zu Gehör gebrachte Musik wurde komponiert von spanischen Jesuiten und deren indianischen Schülern, deren Namen erst kürzlich der Vergessenheit entrissen wurden. Einige Stücke – wie die „Misa Guarani“ – erklangen bereits im Rahmen der Hl. Messe, welche P. Simon Boiser SVD, Seelsorger der Filipinos in Hamburg, zusammen mit P. Klaus Väthröder SJ, dem Missionsprokurator der deutschen Jesuitenprovinz, mit einer internationalen Gemeinde auf Englisch, Deutsch und Spanisch feierten.
Es war ein spannender und berührender Abend, der allerdings noch ein paar mehr Teilnehmer/innen verdient hätte.
1. Redaktionstreffen Internet-AG (4. Juli 2017)
Es ist geschafft! Schier Menschenunmögliches hat die Internet-AG des Kleinen Michel zustandegebracht. St. Ansgar bleibt mit der Homepage und auch dem Blog online. Es wurde der Versuchung widerstanden - wenn auch mit erheblichem Aufwand -, heute dem bisherigen Administrator eine Spur Unentbehrlichkeit zuzubilligen, aber man weiß ja nie, vor welchen Herausforderungen man in Zukunft noch stehen wird ...
Wir freuen uns über Anregungen und Beiträge, was das Leben in unserer Gemeinde anbelangt, gerne in Wort und Bild an Internet-AG Kleiner Michel
Sommerfest und Abschied von Pater Martin Löwenstein SJ (2. Juli 2017)
Alle Tage sind gleich lang, aber unterschiedlich breit. Heute kulminierten zwei große Ereignisse am Kleinen Michel und potenzierten sich. Zum Einen unser diesjähriges Sommerfest, welches zuvor tagelang im Regen vorbereitet und aufgebaut worden war und nach Ende des Hochamtes im schönsten Sonnenschein beginnen konnte – derart erfolgreich, dass z.B. der Grillstand nach einer Stunde Akkord-grillen komplett geleert war.
Zum Anderen wurde P. Martin Löwenstein SJ nach fast acht Jahren als Pfarrer von der Gemeinde verabschiedet. Unzählige Gäste von überall her – erwähnt sei beispielsweise Pastor Markus Endlich von der Freien Evangelischen Gemeinde gegenüber vom Kleinen Michel – feierten eine festliche heilige Messe. Pater Provinzial Johannes Siebner SJ aus München predigte darüber, dass Nachfolge Jesu heißt, loszulassen und schloss mit einigen persönlichen Worten zu Pater Löwenstein. Er bezeichnete ihn als „begnadeten Chaoten“ und verwies auf dessen Liebe zum Kino.
Stellvertretend für die vielen Gruppen und Gemeinschaften am Kleinen Michel, bedankten sich Frau Große Harmann von der katholischen Seemannsmission ‚Stella Maris’ und Thony Elhor vom ‚Ephata-Togo-Chor’ bei Pater Löwenstein. Eddie Appoh von den Ministranten und Peter Herbst, der Vorsitzende des PGR, hielten gemeinsam eine Abschiedsrede. Eddie beschrieb sein erstes Zusammentreffen mit Pater Löwenstein und nannte dessen Offenheit und das Vertrauen, das er gibt und ausstrahlt als für ihn ganz neue Erfahrung. Peter Herbst bedankte sich für die Gelassenheit, die er von Pater Löwenstein gelernt habe, worauf Pater Löwenstein die Befürchtung äußerte, Herr Herbst habe lediglich das vom Provinzial erwähnte „geniale Chaotentum“ gelernt – und damit etwas Falsches.
Auf die Frage, was Pater Löwenstein vom Kleinen Michel mitnehme, gab er ein letztes mal drei Punkte mit auf den Weg
In der Vielfalt der einzelnen Gruppen und Gemeinden immer auch Mensch sein für andere und offen sein für Neue
Die am Rand teilhaben lassen. Ein schönes Zeichen sei z.B., wenn sich ein Obdachloser nach der Messe am Sonntag Mittag auf dem Kirchenplatz einfach mit dazugesellen könne.
Der Jugend Raum lassen zum ausprobieren – auch ohne fertige Konzepte. Er zitierte dabei Marc von den Ministranten der philippinischen Gemeinde, der im Dezember 2015 zur Einweihung der Unterkirche gebeten hatte „Hört mehr auf junge Menschen auch – wenn wir nicht immer gleich wissen was wir wollen.“
Das Fest schloss mit einem ökumenisch musikalischen Sing-along, geleitet von Regionalkantor Norbert Hoppermann, sowie mit geistlichen Impulsen von Pater Löwenstein und Alexander Röder – Hauptpastor vom Großen Michel. Zu Gast war der ‚Palawan State University Choir’ von den Philippinen, der durch sein ausdrucksvolles Auftreten und beeindruckendes Repertoire von spiritueller Musik bis Pop für etliche Zugaben sorgte.
Pater Löwenstein – Vielen Dank!
Alles Gute für Ihre künftige Aufgabe als Rektor am Aloisiuskolleg in Bonn!
13. Salon Kleiner Michel (29. Juni 2017)
Der 13. Salon am 29.Juni stand an sich etwas „in Moll“, weil es der letzte in der Amtszeit desjenigen war, der unauffällig im Hintergrund – aber unübersehbar – die Fäden dieser inzwischen 4-jährigen Reihe in der Hand hielt, P. Löwenstein. Und erstmalig konnte er nicht selbst daran teilnehmen und das sich anschließende Salongespräch beflügeln, wie er es 12 mal mit Charme, Gewitztheit und Tiefgang getan hatte. Der lange Applaus am Ende galt also auch ihm „in absento“. Als hätten die jungen Künstler dies gespürt, gaben sie bei ihren verschiedenen Darbietungen ihr Bestes. Der Abend stand unter dem Motto ‚Macht.Spiele.’ Titel gebend war ein Ausschnitt aus einem Drama des Amerikaners Eugene O’Neill, ‚Kaiser Johns‘, das Aufstieg und Fall politischer Macht beschrieb, gestützt auf Lüge, Fassade und Verführung. Die Parallelen zu heute waren beklemmend.Dagegengestellt wurde die Macht der Töne und des Tanzes, des Spiels der Künstler also: drei Trompeten kündeten musikalisch vom Triumph, aber gefragt wurde gleichzeitig, wem dieser gebührt: nicht zuletzt den Komponisten und Musikern selber, wie sich später in der Diskussion herausstellte, denn die jungen Künstler verstanden sich durchaus als Künder und vielleicht auch Garanten einer besseren Welt. Ganz deutlich wurde dieser Aspekt bei den beiden Pas de deux des Ballett. Bei ‚you and i’ siegte in wunderbaren Bildern das Gemeinsame zweier Personen über dem Auseinandergehen angesichts stattfindender Konflikte und Schwierigkeiten. Und bei ‚To whom it may concern‘ gelang es, zu der großartigen Abschlussrede aus dem Film ‚Der Diktator’ von Charly Chaplin eine aufrüttelnde Botschaft tänzerisch zu vermitteln: sich "selbstermächtigen", beherzt handeln und solidarisch sein!
Die ansteckende Begeisterung der jungen Künstlerinnen und Künstler der Musikhochschule, der Theaterakademie und des Hamburg Ballett John Neumeier sorgten wieder für ein „volles Haus“. Das Programm des Abends als pdf.
Ausstellung eröffnet (26. Juni 2017)
Strahlende Abendsonne erhellte den Kirchenraum, als am Montag die Ausstellung „Die Stimme der Bibel – mit dem Pinsel gesehen“ im Kleinen Michel eröffnet wurde. 27 großformatige Bilder aus den Bild-Zyklen zur Bibel, welche die jüdisch-israelische Malerin Hasida Landau (1926 – 2017) im religiösen Kibbuz Shluchot in Israel geschaffen hat, sind dort bis zum 19. Juli einschließlich zu sehen.
Knapp 20 Interessierte waren gekommen, um die einführenden Worte von Dr. Horst Gloy zu hören, der 1997 zusammen mit einer Reisegruppe Hamburger Religionslehrer diese Bilder in Shluchot entdeckt und die Künstlerin und ihren Mann Uri kennen- und lieben gelernt hatte. In 2011 waren Helmut Röhrbein-Viehoff und seine Frau mit einer kleinen Gruppe ebenfalls dort in ihrem Atelier.
Über 25 Mal wurde eine Auswahl ihrer Bilder, kuratiert von Herrn Gloy, seitdem in (Nord-)Deutschland gezeigt – u.a. in Kloster Nütschau und in der Evang.-Reformierten Gemeinde in Altona. Die Ausstellung im Kleinen Michel geschieht in Kooperation mit der Hamburger Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit.
Wegweisendes und Dankendes (25. Juni 2017)
Eine Trefferquote von 90% nahm Pater Löwenstein für sich in Anspruch. Doch damit ist es nun vorbei. Denn jetzt gibt es ein Schild, das an der Twieten-Treppe den Weg zum Saal markiert und mit einem diskreten Symbol auf die Toiletten hinweist. In 90% der Fälle meinte der Pater richtig gelegen zu haben, wenn Leute mit leicht erhöhter Geschwindigkeit, etwas verkrampfter Haltung und suchenden Augen über den Kirchhof kamen, dass man ihnen ohne nachzufragen den Weg zu den Toiletten weisen kann. "Woher wussten Sie, dass ich das fragen wollte?", war der Standardsatz. Erfahrung!
Bei der Gelegenheit wurde auch ein Schild an der Ostseite der Kirche angebracht, das den Weg zum Oratorium und den stufen-freien Zugang zum Saal markiert. Wirklich gut ist der Eingang zwar nicht zu finden, aber wer ihn gefunden hat, weiß sich nun darob durch das Schild bestätigt.
Und bei Gelegenheit der Schilder: Seit dieser Woche hängt im Saal des Kleinen Michel die Gedenktafel, mit der die Gemeinde all denen dankt, die durch ihre großen und kleinen Spenden mitgeholfen haben, dass diese Räume 2015 wieder erstehen konnten. Den Namen der großen Stifter hatten wir schnell, aber gerade denen war es sehr wichtig, dass die vielen kleinen Spender mit aufgeführt werden (zum Vergrößern auf das Bild klicken).
Herz Jesu Fest - Bilderprozession mit Segen (23. Juni 2017)
Offenbar ist es verlockend anzusehen, wenn nach der Segnung der Bilder und der Prozession einmal rund durch den Kleinen Michel die vielen verschiedenen Herz-Jesu-Bilder vor dem Altar abgelegt werden. Der Anblick dieser Vielfalt der Bilder und Spiritualitäten war zumindest letztes Jahr schon so verlockend, dass jemand das als Einladung verstanden hatte, ein Bild mitzunehmen, das sie oder er gar nicht mitgebracht hatte. Aus dem Anlass wurde der enge Zusammenhang von Mitbringen und Mitnehmen-Dürfen dieses Jahr extra hervor gehoben. Aber wo immer das fehlende Bild geblieben sein mag, wir vertrauen darauf, dass es mit Segen versehen irgendwo segensreich angekommen ist.
Geheimnisse der Lüftungsanlage (21. Juni 2017)
An diesem Morgen saß die Gemeinde zur Werktagsmesse bei 25 Grad in der Kirche und schwitzte. Draußen in der frischen Hamburger Luft waren es angenehme 16 Grad. Nur leider: Die technische Steuerung der Kirche verhinderte, dass die Fenster sich öffnen lassen. Die Anlage meldete bei dem Versuch, die Fenster kurzzeitig zu lüften: "Lüften nicht möglich".
Die Geschichte ist ein wenig kompliziert. Wegen der Orgel (Verstimmung der Pfeiffen, Risse in Holz) verhindert die Anlage alles, damit die relative Feuchtigkeit nicht unter 40% sinkt. Nun sah es heute so aus, dass es mit 68% Luftfeuchtigkeit draußen doch viel feuchter sei, als innen mit 44%. Also müsste doch Lüften gut sein für die Orgel, weil dann die Luft nicht mehr so trocken wäre. Doch leider ist alles relativ. Vor allem ist die Luftfeuchtigkeit relativ zur Temperatur. Wenn man die Luftfeuchtigkeit absolut sieht, war es drinnen (mit 10,0 Absolute Feuchte g/m3) doch noch feuchter als draußen (mit 8,1). Daher hätte "Fenster auf" also einen Trockenschock für die Orgel bedeutet (Siehe: https://www.wetterochs.de/wetter/feuchte.html)
Zugegeben: Die Orgel ist noch im Entstehen; aber die Lüftung und Heizung ist ihrer Zeit mal wieder voraus. Eigentlich sonst vor allem im Winter ist ganz oft die Situation, dass Heizen nicht mehr erlaubt ist, weil die relative Luftfeuchtigkeit innen sonst unter die 40 % sinken würde. Aber diesmal ist es der seltene Fall eines trockenen Frühsommers.
Briefe zum Abschied von Pater Löwenstein (20. Juni 2017)
Kommunikation ist oft auch Handarbeit. Die Gelegenheit des Abschieds von Pater Löwenstein beim Sommerfest am 2. Juli nutzt die Gemeinde, um all die Menschen anzuschreiben, die durch ihre Zugehörigkeit zur Pfarrgemeinde St. Ansgar, durch Taufen, Hochzeiten, Spenden oder sonstwie dem Kleinen Michel verbunden sind. (Sorry an alle, die dabei übersehen wurden!) Dabei geht es auch darum, um Spenden für das Abschieds-"Geschenk" zu bitten und zum Sommerfest einzuladen. Vor allem aber geht es darum, auch über den Pfarrerwechsel hinaus in Verbindung zu bleiben und Freunde für den Kleinen Michel und die Aktivitäten zu gewinnen, die diesen Ort zu dem machen, was er für viele ist. Die Fundraisinggruppe spielt dabei eine zentrale Rolle, in der Konzeption und Planung, in Ideen und Gestaltung oder auch - wie heute - wenn es gilt mit Hand anzulegen bei der Versendung von Briefen.
Erzbischof Heße firmt 82 Jugendliche (17. Juni 2017)
Es war die größte Firmgruppe seines bisherigen Bischofslebens. Ein wenig hatte man schon den Eindruck, dass auch ihn das unter Druck setzt, aber im Lauf der Feier entwickelte sich eine konzentrierte, ruhige Feierlichkeit, die viele bei der Größe der Gruppe nicht erwartet hätten. Und auch Bischof Heße ließ sich erkennbar bei der zweiten Hälfte der Gruppe mehr Zeit für jeden und jede einzelnen. Die große Zahl hatte für die Vorbereitung einen entscheidenden Vorteil, die vier Gemeinden aus dem künftigen Pastoralen Raum und dazu die Philippinische Gemeinde vom Kleinen Michel und die KSJ mit Pater Björn Mrosko SJ von der Ansgar-Schule, konnten vier ganz verschiedene, und doch sehr geprägte Wege zur Vorbereitung anbieten. Die Gruppe, die mit der KSJ unterwegs war, hatte als Zentrum der Vorbereitung eine Woche in Taizé. Das konnte man im Gottesdienst spüren, der an zentralen Stellen musikalische Elemente aus diesem spirituellen Zentrum in Burgund mit aufgenommen hatte. Danke an alle, die die vier Kurse vorbereitet und begleitet hatten!
Anschließend wurde an vielen Orten der Stadt gefeiert, in Gemeinderäumen und bei Familien zu Hause. Allein elf Familien von Afro-Hanseaten unter den Firmlingen richteten ein Fest auf dem Platz und im Saal des Kleinen Michel aus. Und während rund hundert Jugendliche unter Basswummern einander im Brakedance überboten, saßen die Erwachsenen mit den jüngeren Kindern oben in der milden Frühsommersonne und waren sich mit allen einig: Es war ein gelungener Tag.
Ein Jahr einfach singen (12. Juni 2017)
Vor gut einem Jahr (am 30. Mai 2016) hat es begonnen: einfach singen – eine Einladung an jedermann und jedefrau, eine Stunde lang in der Kirche zusammen mit anderen einfach zu singen. Pastoralreferent Helmut Röhrbein-Viehoff hat seitdem über 70 Lieder – geistliche und weltliche, alte und neue, bekannte und unbekannte – mitgebracht und eingeübt. An insgesamt 23 Montagen haben Männer und Frauen jeweils eine Stunde im Chorraum der Kirche gesessen und gesungen, um der Seele etwas Gutes zu tun. Dieses „spirituelle Singen“ war zweckfrei und sinnvoll zugleich; es öffnet und verbindet Menschen - ohne jemanden zu verpflichten - ganz im Sinne des folgenden Liedes: „Komm herein und nimm dir Zeit für dich! Komm herein; vielleicht erkennst du dich. Komm herein, tu deine Sinne, deine Seele auf, denn dein Leben ist so reich; achte darauf. Hör dir zu und suche deinen Ton! Hör dir zu - und du verstehst dich schon. Hör dir zu, tu deine Sinne, deine Seele auf, denn dein Leben ist so reich; achte darauf. Schau dich an und freue dich an dir! Schau dich an: du bist zum Guten hier. Schau dich an, tu deine Sinne, deine Seele auf, denn dein Leben ist so reich; achte darauf.“ - „Einfach singen“ macht jetzt Sommerpause bis nach den Sommerferien.
MoGo - Motorradgottesdienst Relaunch (11. Juni 2017)
Es war ein mutiger Schritt des Teams um Pastor Lemke, den großen Motorrad-Gottesdienst in Hamburg nicht mehr so zu machen wie viele Jahre zuvor. Der finanzielle Druck hat geholfen, aber es war vor allem die Überzeugung: Dem MoGo tut es gut, wenn der einfach und klar gestaltete Gottesdienst im Michel mehr im Mittelpunkt steht und die aufwändige Beschallung der ganzen Ost-West-Straße eingespart wird. Zugleich musste aus verkehrstechnischen Gründen die anschließende Konvoi-Fahrt geändert werden. Dass das heute ein großer Erfolg für die Veranstalter war, hat sicher auch mit dem prachtvollen Wetter zu tun; aber es waren sicher auch die vielen hochmotivierten Ehrenamtlichen.
Im Gottesdienst im Kleinen Michel um 11.30 Uhr haben wir uns in Gebet und Segen mit den (nicht nur evangelischen) Bikern jenseits der Straße verbunden. Außerdem wurde wie schon letztes Jahr angeboten, mit Steinen, auf die man etwas schreiben konnte, verunglückter Motorradfahrer zu gedenken. Dazu hatten wir einen kleinen Altar im Porticus aufgebaut. Es waren nur sehr wenige, die das Angebot dann auch wahrgenommen haben. Das sollte aber nicht entmutigen, solche zu beiden Seiten der Straße öffentliche Zeichen der ökumenischen Verbundenheit zu setzen.
Es geht los - der lange Weg zur neuen Orgel (6. Juni 2017)
Vor fast genau einem Jahr haben wir den Auftrag für den Bau der neuen Orgel vergeben. Im Herbst 2016 hatten in der Werkstatt des Orgelbauers Gaida im Saarland die Vorbereitungen begonnen. Die Werkstatt wurde auf das Projekt hin erweitert. In Abstimmung mit unserem Orgelbauausschuss und Norbert Hoppermann haben der Orgelbauer, der Pfeiffenbauer (fast alle Register stammen aus unseren alten Orgeln, aber eben nicht alle) und der Programmierer das Konzept weiter entwickelt. Mit Architekt Dörnen wurde der Prospekt entworfen. In den ersten Monaten 2017 haben wir am Kleinen Michel mit dem Elektriker die letzten Vorarbeiten erledigt und begann der Bau der Hauptorgel in der Werkstatt im Saarland. Heute nun beginnt der Aufbau des Unterbodens und der ersten Register (im Bild der Subbass 16), mit denen die ersten Töne und die Raumakustik getestet werden. Nun ist also auch in Hamburg sichtbar, dass es losgeht! Nun wird es bis Jahresende dauern, dass die Hauptorgel und bis Sommer 2018, dass die Chororgel fertig werden wird.
Freude bei der KSJ: Jugendhaus in Büsum neu eingeweiht (4. Juni 2017)
Dreierlei Ministranten standen in St. Andreas in der Nordseestadt Büsum am Altar: Örtliche aus der Gemeinde, Ministranten vom Kleinen Michel und Jugendliche aus der KSJ. Eine Kombination, die man so noch nicht hatte. Dazu ein Erzbischof, der Pfarrer von St. Andreas und zwei Hamburger Jesuiten vom Kleinen Michel.
Seit neun Jahren nutzt die Katholische Studierende Jugend, die KSJ in Hamburg, das Andreashaus des Erzbistums für ihre Freizeiten, Schulungen und sonstige Veranstaltungen. Damit ist das Haus auch für die Hamburger Jesuiten ein wichtiger Ort, denn immer sind mindestens ein, meist zwei Jesuiten für die KSJ an den drei Hamburger Gymnasien engagiert. Seit Jahren nutzen wir auch vom Kleinen Michel das Haus für die Erstkommunionkinder, die Glaubenswoche und ähnliches.
Aber es war schon recht in die Jahre gekommen und genau gesehen heruntergekommen (vor allem wenn Fachleute sich Brandschutz, Hygiene, das Dach oder Elektro genauer besahen). An Pfingsten 1982 war es eröffnet worden. Nun, genau 35 Jahre später konnte Erzbischof Stefan es mit Freudestrahlen neu einweihen. Dabei machte er deutlich: Steine zu segnen hat nur Sinn, wenn die Menschen gesegnet sind, die darin wohnen und von dem Haus her Gottes Botschaft ausstrahlen. Das kam an. Die Jugendlichen, die die Dankansprache gehalten haben, strahlten; die Bitte des Bischofs, das Haus möge nicht lange so aseptisch wirken wie jetzt, direkt nach der Fertigstellung, war angekommen. Der örtliche Jugendarbeitler war glücklich über die runderneuerte Nachbarschaft, und der Architekt machte mit den Details aus der Bausgeschichte Appetit auf die gebotenen Bratwürste und viele gute Jahre im großartig neu gestalteten Andreashaus.
Santa Cruzan - das Maifest der Philippinischen Katholiken (28. Mai 2017)
Wieder lassen wohlwollende Winde die vorhergesagten Regenwolken andere Wege ziehen, damit die große Prozession der Philippinischen Gemeinde in bestem Sonnenschein durch die Neustadt ziehen kann. Santa Cruzan ist einerseits das in der Tradition der Philippinen groß gewordene Fest der Auffindung des Hl. Kreuzes durch Kaiserin Helena, andererseits wird es im Mai als Marienfest gefeiert.
Daher gehören zur Prozession auch ein Reigen der Frauen, die wie Maria zu den Großen des Volkes Israel gezählt werden können: die Königinnen des auserwählten Volkes. Auch die Erstkommunionkinder von vergangenen Woche haben dabei einen großen Auftritt - und wenn von den Kindern, die die Buchstaben für den Mariengruß hochhalten, das "M" manchmal unkonzentriert ist, dann grüßt die Prozession die Musik zum Fest: AVE ARIA!
Ein kleiner Marien-Gedenktag (24. Mai 2017)
Wer das Kirchlein "Unserer Lieben Frau vom Wege" in Rom sucht, wird es nicht mehr finden. Hier hatten die Freunde um Ignatius von Loyola vor rund 470 Jahren ihre seelsorgliche Arbeit für die einfachen Menschen in Rom begonnen. Das Kirchlein musste dem gewaltigen Barockbau von Il Gesu weichen. Das Bild Unsere Liebe Frau vom Wege hat darin einen Ehrenplatz und einen Gedenktag im Gottesdienst-Kalender der Jesuiten weltweit. Das Bild (klicken zum Vergrößern) zeigt eine Kopie vor dem Altar des Kleinen Michel im Sonnenlicht nach der Frühmesse an diesem Gedenktag.
Doppelte Erstkommunion - 44 Kinder (21. Mai 2017)
Da hat das Hamburger Wetter beschlossen, auf Sommer zu schalten: Gleich zwei Gemeinden am Kleinen Michel durften heute Erstkommunion feiern: Die deutsche Gemeinde um 11.30 Uhr mit 28 Kindern und die Philippinische Gemeinde mit 16 Kindern. Seit letztem Herbst wurden die Gruppen nach einem gemeinsamen inhaltlichen Konzept vorbereitet, haben zusammen ein Wochenende in Uelzen verbracht - und heute haben sie am selben Sonntag gefeiert. Mit der Folge, dass alle Räume und der Platz am Kleinen Michel den ganzen Tag bunt bevölkert war. Ohne Sonnenschein wäre das kaum so möglich geworden. Und diese war ja dabei, wie schon erwähnt.
"Haltet Christus in Euren Herzen heilig!", war der Wunsch, den Pater Löwenstein in seiner Predigt den Kindern mit auf den Weg gab. Und vielleicht hat die Mehrzahl der Kinder auch die Chance, in dem Glauben, der an diesem Tag gefeiert wurde, weiter zu gehen. Denn die meisten der Familien, deren Kinder dabei waren, gehören zu denen, die am Sonntag auch sonst miteinander Gottesdienst feiern. Manche werden nur bei gelegentlichen Besuchen bei den Großeltern daran erinnert, dass sie Christus in sich tragen; dabei könnte das ihrem ganzen Leben Halt und Kraft geben. Aber vielleicht hat Gottes Geist ja auch noch Wege, die in keiner Pastoralplanung vorkommen. "Wenn wir uns von Gottes Heiligkeit berühren und tragen lassen, dann werden wir entdecken, wie dadurch Stück für Stück die Freiheit wächst. Das macht frei, das zu tun und zu leben, wofür es zu leben lohnt. Auch nur etwas Kleines tun, durch das die Liebe und die Gerechtigkeit in der Welt wachsen, ist ein viel größeres Glück, als vor Gesundheit zu strotzen, viel Geld und viel Macht zu haben, ohne damit je etwas für andere zu tun."
Generalproben für die Erstkommunion (19. Mai 2017)
Die Kinder nehmen es gelassen. Sie kennen den Ablauf der Messe im Kleinen Michel, und so viel anders wird es am Sonntag nicht werden. Obwohl - dann wollen sie schon wissen, wie das genau abläuft, mit dem Einzug und dem Aufgerufen-Werden, wer wo wie oben sitzt und wie das dann geht mit der Ersten Heiligen Kommunion am Sonntag. Zum Glück hat es mit den Gewändern recht genau gepasst, dass jede und jeder der 28 Kinder und Jugendlichen eine der weißen Alben bekommt, mit der sie zum ersten Mal als getaufte Christen den Leib Christi im Brot der Eucharistie empfangen werden.
Die Kirche sieht etwas anders aus, als gewohnt. Damit neben den vielen Gästen auch alle einen Platz finden, die sonst zur Gemeinde gehören und sonntags zum Kleinen Michel kommen, haben wir umgebaut. Die Wände, die normalerweise den Altarraum vom Umgang trennen, sind abgebaut. Seitlich und hinten werden Stühle hinzu gestellt; die Empore ist zum Glück noch frei, weil der Aufbau der Orgel erst kommende Woche beginnt. So haben wir sage und schreibe 616 Sitzplätze im Kleinen Michel - und trotzdem die Wege frei.
Sowohl am Freitag bei der Generalprobe als auch am Sonntag, wenn es ernst wird, ist jeweils danach die Philippinische Gemeinde mit ihren 14 Erstkommunionkindern im Kleinen Michel. Die beiden Gruppen wurden parallel mit den selben Büchern vorbereitet und hatten auch das Wochenende im Januar zusammen verbracht.
Bewegungsraum - Begegnungsraum (27. April 2017)
Dieser Titel steht für ein Tanzintegrationsprojekt der Mitglieder der 'kompagnie' um Yasna Schindler und Marie Werthschulte. Über ein geleitetes Körpertraining, Bewegung und Tanz können geflüchtete und nicht geflüchtete Menschen in Kontakt kommen und nach dem Training gemeinsam Zeit verbringen.
Zu einem ersten Treffen am Kleinen Michel kamen sechs junge Mütter aus Ghana aus der Flüchtlingsunterkunft Neuland in Harburg. Nach der Trainingseinheit wurde mit viel Freude und in sehr entspannter Atmosphäre zusammen geschnippelt, gekocht, gegessen, miteinander geredet und gelacht. Wer nicht in der Küche gebraucht wurde, widmete sich nur allzu gern der Kinderbetreuung. Auf den Tisch kamen dann nach etwa zweieinhalb Stunden typisch ghanaische Gerichte, Fisch, Hühnchen, Reis, Bohnen, Salat. Küche und Saal des Kleinen Michel waren ein idealer Begegnungsraum.
Zentraleuropäsiches Jesuitentreffen im Schwabenländle (17.-20. April 2017)
Drei Hamburger waren unter den rund 250 Jesuiten, die in der Osterwoche in Schwäbisch Gmünd zusammen waren. Die organisatorische Leitung hatte Pater Philipp Görtz, künftiger Pfarrer am Kleinen Michel.
Erstmalig kamen sie aus einer großen multinationalen Region, in der die Jesuiten künftig mehr und mehr zusammen arbeiten sollen. Diese Richtung wurde von der römischen Ordensleitung der Gesellschaft Jesu (so heißen die Jesuiten offiziell: Societas Jesu, SJ) angestoßen. Auch deswegen war der neue Generalobere der weltweit rund 16.000 Jesuiten, Pater Arturo Sosa Abascal aus Rom, anwesend. Von ihren allerersten Anfängen waren die Jesuiten geprägt durch die Herkunft aus und die Sendung in viele Länder. Das ist zwischendurch bisweilen verloren gegangen und soll wieder prägender werden. Deswegen sollen langfristig die Jesuiten im Engagement und auch organisatorisch in größeren Provinzen zusammen kommen, hier konkret aus Lettland und Litauen, Schweden, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn und den ungarischsprachigen Regionen in Rumänien und Serbien. Bislang sind die ca. 550 Jesuiten in fünf, meist recht kleinen Provinzen organisiert. Künftig können die Jugendarbeit und die Exerzitien, die Akademie aber auch manche andere Aktivitäten von Jesuiten am Kleinen Michel in Hamburg auf dieses wachsende Netzwerk in Zentraleuropa (und natürlich dem weltweiten Orden) zurückgreifen.
Für die Jesuiten, die den Weg ins Schwäbische gefunden hatten (darunter auch der Badener Pater Jan Roser), war es ein ermutigendes Erleben, was Gesellschaft Jesu ausmacht: Menschen, die berufen sind Christus nachzufolgen, unabhängig davon aus welchem Land sie kommen und welche Sprache sie sprechen. Pater Arturo Sosa sagte: "It is not our mission. It is a Mission of Christ." An Jesus dürfen Jesuiten auch für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit Maß nehmen. Dies schenkt die Freiheit, das Unwahrscheinliche zu wagen, im Vertrauen, dass dort, wo wir alle unsere Kraft einsetzen, doch immer alles von Gott abhängt.
Dazu machen sich nun die gut 500 Jesuiten aus Zentraleuropa zusammen auf. In der Ausbildung waren die der jüngeren Generationen vielfach schon zusammen. Selbst die Ungarn freuen sich, unter diesen Vorzeichen neu auch mit Österreichern zusammen zu kommen. Neue Horizonte und einen weiteren Blick, das ist das Ziel. Die kleineren Länder helfen dabei, die Perspektive Jesu zu lernen, die ja immer eine Perspektive von den Kleineren her ist.
Generaloberer der Steyler Missionare in Hamburg (13. April 2017)
Hohen Besuch aus Rom konnten P. Simon Boiser SVD und die Philippinische Gemeinde in diesen Tagen begrüßen. P. Heinz Kulücke SVD, Generaloberer der Steyler Missionare, war zu einem Besuch in Hamburg. Er verband dies mit einem privaten Wochenende, wollte aber auch die Arbeit der Styler Missionare in Neugraben und am Kleinen Michel kennen lernen. Die Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag hat er hier mit gefeiert. Bei einem kleinen Vortrag berichtete er von der Situation des Ordens und einem Projekt auf den Philippinen.
Osterkerze für den Großen Michel (12. April 2017)
Zu den freundschaftlichen Zeichen der Verbundenheit zwischen dem Großen Michel und dem Kleinen Michel, lutherisch und katholisch, gehören die Geschenke zum Fest: Im Advent strahlt im Kleinen Michel der Adventskranz, den uns die Glaubensgeschwister vom Großen Michel bringen; der Kranz ist eine Hamburger Erfindung aus dem Rauen Haus. Zum Osterfest bringen wir die Osterkerze, die in den Morgenstunden des Ostertages mit einem feierlichen Exsultet im Großen Michel besungen werde wird. Dieses Jahr nutzte Pater Löwenstein die Gelegenheit, sich bei der Michaelisgemeinde für die vielen guten Begegnungen zu bedanken, die ihm auf ganz besondere Weise den gemeinsamen christlichen Glauben haben erfahren lassen. Christus, das Licht, den die Kerze bezeichnet, will Licht für alle Getauften sein und wir sollen einander mit den Erfahrungen im Glauben stärken, die er uns schenkt.
Eine andere Tradition will Pater Löwenstein dieses Jahr nicht fortführen: In den vergangenen sieben Jahren hatte er immer am frühen Ostermorgen mit einer Laterne das Licht vom Osterfeuer des Kleinen zur Auferstehungsfeier des Großen Michel getragen. So schön das Zeichen, so nachtschlafraubend zwischen Ende der Osternacht gegen 2 Uhr und dem Ostergottesdienst um 11.30 Uhr war diese Aktion immer um 6.00 Uhr.
Palmsonntag am Kleinen Michel (9. April 2017)
Mit drei Gottesdiensten sind wir in die Heilige Woche gestartet. Am Abend hat die Manresamesse am Taufbecken begonnen und führte die Prozession nur innerhalb der Kirche nach vorne. Am Nachmittag hat die Philippinische Gemeinde das Evangelium vom Einzug auf dem Platz vor dem Kleinen Michel verkündet. Und die Französische Gemeinde hat zusammen mit der 11.30 Uhr-Gemeinde in der Michaelispassage begonnen, vor den Toren der Freien Evangelischen Gemeinde. Es ist nun schon Tradition, dass uns dort Pastor Markus Endlich das Evangelium vom Einzug nach Jerusalem mit auf den Weg gibt. Er machte den Katholiken Mut, diesen Jesus als unseren König zu bekennen und mit ihm den Weg zu gehen, den er für uns voran gegangen ist. Im anschließenden Gottesdienst hatte die ganze Gemeinde die Aufgabe, innerhalb der großen Lesung der Passion nach Matthäus die Teile zu rufen, von denen das Evangelium berichtet, dass sie die Volksmenge gerufen hat: "Barrabas, Barrabas", den soll Pilatus freilassen; "Ans Kreuz mit ihm, ans Kreuz mit ihm!" auf die Frage, was er dann mit Jesus machen solle. Als die volle Kirche laut in diese Rufe einstimmte, wurde uns klar, wie wenig wir uns sicher sein sollten, dass wir am Karfreitag damals uns anders verhalten hätten. Auch für uns heute, auch für die, die ihm damals das Kreuz wünschten, hat Jesus es getragen.
Matthäus-Passion zur Einstimmung auf die Karwoche (8. April 2017)
Das war ohne Frage ein musikalischer Höhepunkt für den Kleinen Michel und unseren Kirchenmusiker Norbert Hoppermann.
„Aus Liebe will mein Heiland sterben“ – rund um diesen Schlüsseltext konzipierte Johann Sebastian Bach mit seinem Librettisten Picander die „Große Passion“ nach dem Evangelisten Matthäus. Mit dieser abendlichen Auslegung ging es im Matthäusjahr in die Karwoche. Die Mitglieder des Kammerchors CANTICO waren aus Hamburg, Bad Oldesloe, Eutin, Lübeck, Pinneberg, Hannover, Münster, Herford, Leipzig und Dresden zusammengekommen, um in Kooperation mit dem kulturforum21 und dem Chor der kath. Grundschule Blankenese dieses Werk zu erarbeiten – so ergab sich ein Durchschnittsalter aller Beteiligten von 21 Jahren. Wie von Bach ursprünglich beabsichtigt, standen sich die zwei Chöre und zwei Orchester links und rechts im Kirchenschiff gegenüber, um den allegorischen Figuren der „Tochter Zion“ und der „Gläubigen Seele“ ihre Stimme zu leihen. Auch die Sonne war beteiligt – mit abnehmendem Tageslicht gelang ein stufenloser Wechsel von den Lichtbrechungen des Abends in die Passionstöne der dezenten Scheinwerfer.
Die drei Stunden exzellenter Kirchenmusik waren zugleich eine geistliche Einstimmung auf den Palmsonntag und die Karwoche, was besonders eindrücklich am Schluss zu erleben war, als nicht gleich Applaus aufbrandete, sondern es gelang, eine Stille auszuhalten, während derer die Glocke vom Kleinen Michel als Totenglocke schlug. Dann aber hatte das Publikum Gelegenheit, den Sängern und Musikern kräftig Anerkennung zu zeigen.
Dank gilt allen, die diesen geistlichen Abend durch ihre Arbeit und ihre Spenden ermöglicht haben.
Lebendig, dreifaltig, treu und gegenwärtig – so ist Gott! (29. März 2017)
Was diese Bilder von Gott den jeweils Anderen sagen, wie sie verstanden und interpretiert werden, darüber sind Menschen unterschiedlicher Konfessionen an vier Abenden im Kleinen Michel ins Gespräch gekommen. Der Austausch und das voneinander Lernen standen dabei im Mittelpunkt. Die Teilnahme war rege und die Impulse der Theologen unterschiedlichster Konfessionen kontrovers wie verbindend zugleich. Verbindend und gemeinschaftsstiftend war in jedem Fall das gemeinsame Mahl. Gut, war es darüber hinaus auch noch. Was bleibt bis zum nächsten Hunger nach mehr körperlicher wie seelischer Nahrung ist die Erfahrung, dass man 500 Jahre nach der Reformation gut über die unterschiedlichen Ansätze und Zugänge miteinander ins Gespräch kommen kann, und dass die Perspektive des Anderen die Eigene herausfordert, weitet und bereichert. Vielen Dank an alle, die dabei waren!
Barbarasegen für das Transportsiel am Wallring (27. März 2017)
Das Wort Siel kommt eigentlich aus dem Deichbau, wird aber im Norden auch für das unterirdische, meist geruchsintensive Bauwerk verwendet, durch das all die Flüssigkeit geschleust wird, die der Bürger nicht im Haus behalten möchte. Und ein solches Bauwerk entsteht nun neu zwischen Hamburgmuseum und Stephansplatz, wofür in großer Tiefe ein Tunnel gebaut wird. Egal wo, im Norden oder im Süden, beginnt ein Tunnelbau immer mit einer Segensfeier auf die Fürsprache der Heiligen Barbara. In dieser Mission war Pater Löwenstein am Holstenwall und hielt eine ökumenische Segensfeier; Hauptpastor Röder musste kurzfristig absagen, aber der Psalm war in Lutherdeutsch und das Segensgebet stammt von einer lutherischen Pastorin. Für den Bibeltext griff unser Pfarrer auf eine Erzählung aus dem Alten Testament zurück, die wenigstens zwei Elemente des Abwasser-Sielbaus verbindet: Die Höhle und die zu entsorgende Notdurft. Nachzulesen: 1.Samuel 24,4-19.
Unser Beitrag zur Bischofsweihe (25. März 2017)
Zur Bischofsweihe von Horst Eberlein waren nicht nur einige Mitglieder der Gemeinden vom Kleinen Michel gekommen. Wir konnten auch durch Leihgaben zur Feier beisteuern: Hostienschalen, damit auch im Saal, wohin die Feier übertragen wurde, die Hl. Kommunion ausgeteilte werden kann, sowie Gesangbücher "Gotteslob". Letzteres war Anlass für eine Inventur. Seit November 2013 sind - nur? - 14% der in der Kirche frei ausliegenden Bücher weggekommen. Wäre das früher mehr gewesen? Haben in all den Jahren nur 36 Leute Verwendung für ein entwendetes Gebets- und Gesangbuch gefunden? Die Antwort auf diese Fragen werden wir nie erfahren.
Salon Kleiner Michel - der 12. Abend und ein Reset (23. März 2017)
"Reset" - zurück auf Null. So ganz wörtlich wollten die Künstler das Thema des Abend dann doch nicht verstanden haben. Aber dass Kunst etwas mit dem Sabbat zu tun hat, dem heiligen Ruhetag zum Durchatmen, damit nicht alles weiter geht und der Mensch nicht gefangen bleibt im eigenen Hamsterrad, das schien schon eher an den Gedanken heran zu kommen, warum der zwölfte Salon in Kleinen Michel unter das Stichwort "'Reset" gesetzt wurde. Es fing schon an mit einer räumlichen Nullstunde: Die Besucher konnten sich nicht einfach auf ihre gewohnten Bankplätze setzen, sondern standen gedrängt außen um die Bänke: "1.198 Sekunden ist eine Reise zum Nullpunkt, die über Mitfühlen, Miterleben funktioniert. Es geht darum, loszulassen, sich einzulassen auf die Musik und den Raum. Die Musik aus dem Stabat Mater von Pergolesi drückt in besonderer Weise diese Fähigkeit zur Empathie aus und darüber hinaus das Sich in/durch jemand anderen betrachten. Alle Vorgänge, die die Besucher erleben sollten Teil eines Rituals sein, des auf Null-Setzens, das die Künstler sie gestaltet haben." Irina Bogdanova, Sopran, und Matthias Dähling, Altus, wurden so zu singenden Platzanweisern, die den Raum neu geordnet haben.
Auch der Tod eines geliebten Menschen oder die Liebe selbst, beides gleich Themen im Orphée, können unsere Sicht auf die Welt radikal verändern. In einer Choreographie von Kristina Borbelyova erlebten die Gäste „Orphée" mit sechs Tänzern des Hamburg Balletts. Der Wunsch nach einem Neuanfang kann jederzeit unabhängig von Alter und Lebenssituation ereilen. Oft bedeutet er auch, etwas hinter sich zu lassen und ein Kapitel abzuschließen. So auch im Monolog aus Anna Karenina von Leo Tolstoi, gespielt von Anna Klimovitskaya. Anschließend spielten Christine Beimel an der Violine das Adagio aus der g-moll Sonate von Johann Sebastian Bach und Fratres von Arvo Pärt. So verschieden sie sind, so sehr bereichert der Pärt uunsere Perspektive auf Bach: völlig neu und zugleich vertraut. Begleitet wurde sie von Johann Jacob Nissen an der Gitarre.
Anschließend folgte das "Salongespräch" im Kleinen Foyer, bei dem sich die Künstler zu dem Thema des Abends befragen ließen und einen Einblick gaben, wie sie selbst die Veranstaltung erlebt haben. Ganz am Ende, nach dem offiziellen Teil und nach einem fastenzeitdurchbrechenden Weinchen gab es unter den Gesprächen um Mitternacht sogar noch den Bezug des Themas zu den Exerzitien des Hl. Ignatius von Loyola. Denn deren Prinzip und Fundament ist es, dass der Übende ein Reset macht, einen Blick darauf, woraufhin er als Mensch geschaffen ist. Denn vielfach ist dieser Urgrund, aus dem alles erst Sinn bekommt, nur durch eine Unterbrechung des gewohnten Strebens nach Macht, Reichtum, Gesundheit und Ansehen möglich.
Ökumenischer Romero-Gottesdienst (19. März 2017)
Vor 37 Jahren, am 24. März 1980, wurde der damalige Erzbischof von San Salvador, Oscar Arnulfo Romero, während eines Gottesdienstes von rechten Todesschwadronen ermordet - wegen seines Eintretens für soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Reformen. Bis heute wird dem streitbaren und unbequemen Geistlichen in Lateinamerika und darüber hinaus große Verehrung zuteil. Im Mai 2015 wurde Oscar Romero in San Salvador durch Papst Franziskus seliggesprochen.
Nachdem das jährliche Gedenken des ermordeten Erzbischofs in den letzten drei Jahren in Hamburg jeweils am Vorabend seiner Ermordung im Ökumenischen Forum HafenCity begangen wurde, fand in diesem Jahr zur Eröffnung der Hamburger „Romero-Tage“ dazu ein ökumenischer Gottesdienst am Sonntag, den 19. März, in der (evangelischen) Kirche St.Pauli statt.
Mitwirkende waren Pastor Martin Paulekun, Dr. Michael Becker vom Erzbistum Hamburg (Pastorale Dienststelle, Referat Verkündigung, Fachstelle Weltkirche / missio) und Pastoralreferent Helmut Röhrbein-Viehoff vom Kleinen Michel; die Predigt hielt die brasilianische (evang.-luth.) Pastorin Karen Bergesch vom Zentrum für Mission und Ökumene der evangelischen Nordkirche. Darüber hinaus hatten sich über 80 Gottesdienst-Teilnehmer/innen aus allen Altersstufen eingefunden, darunter auch manche ausländischer Herkunft.
Die Kollekte war für die Unterstützung von Landarbeiterprojekten in der Diözese Puerto Iguazú in Argentinien bestimmt, die von (kath.) Diakon Gerardo Vetter betreut werden. Diakon Vetter hat schon seit Jahren gute Beziehungen zum Erzbistum Hamburg und zur St. Pauli-Kirche.
Anschließend blieben noch viele Menschen bei Kaffee & Kuchen unter der Orgel-Empore zusammen, lernten sich kennen und tauschten sich über das Thema des Gottesdienstes aus, das auf diese Weise eine breitere kirchliche Öffentlichkeit erreicht hat. Für das nächste Jahr ist eine Fortsetzung geplant – dann vermutlich wieder an einem anderen Ort.
Der Große Frühjahrsputz (18. März 2017)
Das selbst gesetzte Ziel wurde nur knapp verfehlt. Die Fundraising AG des Kleinen Michel hat mutig auf 50 Freiwillige gesetzt, 45 sind es geworden. Die haben über Stunden gewerkelt, geschrubbt und geräumt. Der Gruppenraum wurde wie alle Räume einer Grundreinigung unterzogen, darüber hinaus aber auch neu bebildert. Das Gemeindebüro war zuvor kaum noch zu betreten, so viel Allerlei hatte sich angesammelt - das mit kundiger Hand sortiert und zu großem Teil aussortiert werden konnte.
In der Kirche mussten bei allen Bänken die Schrauben nachgezogen, Verschmutzungen entfernt und Vertauschungen der Bänke korrigiert werden. Die Figuren und Bilder wurden ebenso entstaubt wie manche Ecke und die Schrägen unter den Fenstern. Ein eigenes Team war in der Küche zugange und hat auch alle Saalmöbel gereinigt. Der Archivraum hinter dem Oratorium wurde neu mit Schränken ausgestattet, damit endlich die überquellenden Akten aus dem Kirchenbüro ihren Lagerplatz finden können. Der Musikübungsraum wurde so lange hin und her geräumt, bis endlich genug Platz frei ist und nun Musiker dort proben können. Und die Lager im Heizungskeller, in der Tiefgarage und im Turmaufgang waren wahrscheinlich noch nie so ordentlich und sauber wie jetzt. Nächstes Jahr werden es dann sicher auch noch die fünf mehr sein, denn Spaß hat die ganze Aktion obendrein gemacht.
Dritte Glaubenswoche für Jugendliche (13.-17. März 2017)
Unter dem Motto „Wie im Himmel, so auf Erden“ waren Jugendliche geladen, um über ihren Glauben zu sprechen und sich als Gruppe zu erfahren. Täuschte es, oder waren da zwei Gruppen in Teterow? Zum einen die überaus lauten Fußballer, Tänzer, Flurgröler und Türzuknaller. Zum anderen die in sich gekehrten Kontemplativen der von Pater Löwenstein ruhig gestalteten Abendmessen. – Dass dies tatsächlich dieselben Leute waren zeigte sich in den Kursen, wo die Jugendlichen stets eben diese Dynamik von konzentriertem Ausarbeiten bis beGEISTerndem Vortrag zeigten.
Jeden Abend gab es aus Pater Löwensteins Cinemathek einen passenden Film zum Tagesthema. Das an einem Abend der vorgesehene Film an der leeren Hülle scheiterte und der gewählte Ersatz mit dem Vater unser im Verlauf des Films viel besser passte kommentierten die Jugendlichen mit dem passenden Filmzitat, „weil es richtig ist.“
Die Teilnehmer stellten sich am zweiten Tag der Aufgabe in Zweierteams das Vater Unser zu besprechen und sich anschließend vor der Gruppe im Predigen zu versuchen. Die besondere Herausforderung bestand darin, die gewohnte Seite des Zuhörens zu verlassen, um selbst einmal aktiv von Gott zu sprechen und zu versuchen, Jesu Art zu beten zu ergründen und anderen zu erklären.
Tags darauf wurden der Gruppe von Peter Herbst, der das Programm der Woche gestaltet hat, Melodien vorgesummt. Je nach Melodie und Lied waren Anlässe und Gelegenheiten zu raten: Hochzeit, Beerdigung, Hymne zum Fußball. Das leitete ein zum Buch der Psalmen und zur Beschreibung der Kenntnis und Praxis Jesu, die Psalmen als Gebet und Glaubensimpuls in jeder Lebenssituation zu nutzen. - Im praktischen Teil wurde dann selbst ein Psalm erarbeitet. Jeder Teilnehmer äußerte ein positives Lebensmotto und prägte daraus zusammen mit der ganzen Gruppe eine „bibeltaugliche“ Zeile: Gott schenkt mir Geborgenheit,…Er gab mir Respekt vor seiner Schöpfung,…Er schenkt mir Freude in der Gemeinschaft,
Diese und die anderen Zeilen wurden jeweils abgeschlossen durch die Wendung „denn seine Huld währt ewig“. Am Ende dieser Einheit wurde der selbstgeformte Psalm gemeinsam gesprochen. Und zwar mit einer lautstarken Fröhlichkeit, die der Ausgelassenheit der Fußballspiele der Mittagspausen entsprach.
Der Abendmittelpunkt war das Spiel Leverkusen gegen Athletico Madrid, das in seiner Spannung noch dadurch gesteigert war, dass für das erste Tor ein Twix für jeden ausgelobt war. Als sich ein Null zu Null abzeichnete, versicherte sich ein Jugendlicher, ob denn ein Tor in der Zusammenfassung der anderen Spiele, noch gültig ein Twix zur Folge habe. Hatte es.
Da Frau Susanne Kremer, die die Gruppe kompetent und herzlich begleitet hat, auf ihr Twix verzichtet hat, muss in den zurückgebrachten Materialien irgendwo noch eins sein. Vielleicht im Büro von Pater Löwenstein?
Eine Aufgabe des letzten Tages war eine Bibelstelle zu lesen und daraus ein spontanes interaktives Theaterstück zu machen. Eine Rolle zu übernehmen, sich mit den anderen Figuren auszutauschen, die Erzählung dadurch sichtbar und fühlbar zu machen, wurde von den Jugendlichen intuitiv angenommen und bereicherte das Spektrum, sich mit dem Leben Jesu auseinanderzusetzen.
Die Jugendlichen haben an der Woche gern teilgenommen. Herzliches Dankeschön allen Teilnehmern, Frau Kremer und Jonas Hemke, der seiner Schulung zum Gruppenleiter ein schönes praktisches Gesicht gegeben hat.
Auftakt zum Glaubenskurs - 500 Jahre nach der Reformation (8. März 2017)
Der Auftakt war ermutigend. Nach einer ausgiebigen Passionsandacht in lutherischer Tradition im Großen Michel war der Saal des Kleinen Michel fast bis auf den letzten Platz gefüllt mit Christen aus verschiedenen Kirchen und Konfessionen, um den Glauben neu und vertieft zu lernen - in ökumenischer Neugierde von einander. Den Auftakt haben Corinna Schmidt, mennonitische Pastorin und Leiterin des Ökumenischen Forums HafenCity, und P. Jan Roser SJ von der Katholischen Akademie Hamburg mit zwei Impulsen gemacht. Anschließend wurde eine leckere Kleinigkeit an die Tische gebracht. Dann war Gelegenheit zum Tischgespräch über die beiden Impulse, bevor abschließend Pater Roser und Pastorin Schmidt noch einmal mit dem ganzen Saal das Auftakt-Thema "Lebendiger Gott" vertieft haben. Den Abschluss bildete ein Gebet mit einem Lied und Stille im Kleinen Michel. Drei weitere Abende werden folgen.
Der Neue! (6. März 2017)
Domkapitular Berthold Bonekamp, Personalchef des Erzbistums Hamburg, hat mit schönen Grüßen von Erzbischof Stefan einen Brief nach Wien geschrieben. "Sehr geehrter Pater Görtz SJ, lieber Mitbruder! Wir freuen uns, dass Sie sich bereit erklärt haben, die Aufgaben von Pater Löwenstein an der Pfarrkirche St. Ansgar (Kleiner Michel) und in der damit verbundenen Pfarrei zum 1. Juli 2017 zu übernehmen."
Die Freude wird von vielen am Kleinen Michel geteilt. Am Wochenende zuvor hatte es sich ergeben, dass Pater Görtz bei einer schon seit langem geplanten Konferenz der Jesuiten-Jugendseelsorger in Hamburg war. Die Gelegenheit war genutzt worden zu einem gemeinsamen Abendessen mit den Mitgliedern von Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand am Samstag und mit den Ministranten am Sonntag (siehe unten). Beide Treffen haben gezeigt, neben einem pietätsvollen Bedauern über das Ausscheiden des alten Pfarrers konnte der Schwabe Philipp Görtz gleich beim ersten Kontakt die Hamburger am Kleinen Michel für sich gewinnen. Demnächst wird er sich mit ein paar biographischen Details an dieser Stelle vorstellen. Solange: Herzlich willkommen, Moin! Wir freuen uns auf Sie, Pater Görtz!
Ein herzliches hanseatisches Moin, Moin und zugleich ein ebenso herzliches schwäbisches Grüß Gott Ihnen allen, die Sie am Kleinen Michel Heimat gefunden haben, sich engagieren, mitarbeiten und Ihren Glauben leben!
Seit gut einer Woche ist es nun offiziell, dass ich Pater Löwenstein als Pfarrer von St. Ansgar nachfolgen werde. Für mich ist das eine große Ehre. Noch mehr empfinde ich große Dankbarkeit und eine riesige Freude, den Weg, den Sie alle bisher gegangen sind, nun auch zu meinem Weg zu machen. Leidenschaftlicher Pilger bin ich, das ist das, was ich mitbringe. Meine Destination ist auf den 1. Juli ausgestellt, einen Tag bevor Pater Löwenstein verabschiedet wird. Nach der Sommerpause wird mich dann der Dekan in das Amt des Pfarrers offziell einführen, und wir alle werden reiche Gelegenheit haben, einander kennenzulernen.
In froher Erwartung grüße ich Sie alle sehr herzlich,
Ihr Pater Philipp Görtz SJ
Ein starker Auftritt - The Living Gospel Choir (4. März 2017)
"I'am strong" war einer der selbst komponierten Titel des "Living Gospel Choir". Und, ja, stark waren sie, stark mit Gott! Am Kleinen Michel hat dieser ausdrucksstarke und engagierte Chor aus Göttingen seine Frühjahrstournee 2017 eröffnet. Sie haben auf professionellem Niveau eine Mischung aus eigenen und adaptierten, geistlichen und politischen Liedern präsentiert, die allesamt emotional die Zuhörer erreicht haben.
Während die knapp 20 Künstler sonst Süd-Niedersachsen als ihr Auftrittsgebiet haben, sind Sie diesmal in die Hauptstadt des Nordens gekommen. Ihre Mischung aus mitreißender Musik und aufrichtiger Botschaft braucht sich auch in Hamburg nicht zu verstecken. Es war erwartbar schwierig, an einem Samstag Abend das ganz große Publikum sich aufmerksam zu machen. Für die nicht wenigen, die da waren, war es ein gelungener Abend. Danke nach Göttingen!
Jugendseelsorger der Jesuiten (3.-5. März 2017)
Acht Jesuiten aus sechs Städten zu Gast in Hamburg. Einmal jährlich treffen sie sich, um über ihre Erfahrungen in der Arbeit mit Jugendgruppen zu sprechen und sich Anregungen für den Alltag als Seelsorger vor Ort zu suchen. Ein Schwerpunkt dieses Jahr war die Bedeutung der Glaubens-Weitergabe im Kontext von schulischer und verbandlicher Jugendarbeit. Die gastgebenden Hamburger Jesuiten und der Kleinen Michel haben die Gelegenheit genutzt. P. Felix Schaich SJ aus Berlin hat am Sonntag die Hl. Messe mit der Gemeinde zelebriert und die Predigt gehalten. P. Philipp Görtz SJ, der zur Zeit in der Pfarre der Jesuiten in Wien schwerpunktmäßig in der Jugendarbeit tätig ist, hat sich am Vorabend mit den Mitgliedern der Gremien (PGR, KV, Fundraisingteam), dem Team rund um das Pfarrbüro und einigen Verantwortlichen aus den Gruppen hier getroffen, um sich kennen zu lernen. Am Sonntag schließt sich ein Mittagessen mit den Ministranten vom Kleinen Michel an und am Montag früh ein Informationsgespräch über das Mendelssohn-Friedens-Projekt, das mit der neuen Orgel entstehen und einen inhaltlichen Schwerpunkt für das Engagement des Kleinen Michel in der Stadt bilden kann.
Aschenkreuz ist angesagt (1. März 2017)
Die Gottesdienste an Aschermittwoch sind auffällig gut besucht. Am Kleinen Michel finden in der Regel an jenen kirchlichen Feiertagen, die nicht zugleich staatlicher Feiertag sind (z.B. Mariae Himmelfahrt oder Fronleichnam) die Gottesdienste um 7.30 Uhr in der Früh statt. Am Abend gibt es ja immer den Gottesdienst im Mariendom um 18.15 Uhr, zwei S-Bahn-Stationen weiter. So haben Berufstätige die Auswahl. Nur am Aschermittwoch gibt es am Kleinen Michel auch am Abend einen Gottesdienst. Während am Morgen 50 bis 60 Katholiken kommen, um das Aschenkreuz als Zeichen der Buße und der Sehnsucht nach Gottes neuem Leben zu empfangen, sind es am Abend etwa 250. Beides aber sind für "nur" kirchliche Feiertage unter der Woche sehr hohe Zahlen. Und es sind vorwiegend jüngere, berufstätige Leute die kommen, morgens überwiegend Männer. Offenbar berührt das Fest einen wichtigen Punkt als Gegengewicht gegen die Überbetonung der Selbstdarstellung als gesund, stark, schön, wie sie von denen betrieben wird, die damit den Konsum antreiben wollen.
Syrisch - Orthodox - Römisch - Katholisch (25. Februar 2017)
Ökumene der besonderen Art. Eine Taufe ist immer in eine konkrete kirchliche Gemeinschaft. Zugleich aber erkennen die christlichen Kirchen mit wenigen Ausnahmen die Taufe der jeweils anderen Kirche an: Durch sie wird der Mensch ein Glied der Kirche Jesu Christi, die von Gott her immer nur die eine, ungeteilte ist, so sehr sie durch Versagen von Menschen geteilt sein mag.
Eine besonders tiefe Freundschaft und Verbundenheit im Glauben verbindet die Römisch Katholische Kirche mit der Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien, die in Hamburg drei sehr lebendige Gemeinden zählt, nachdem die Christen in den Herkunftsländern Türkei, Syrien und Irak vielfach verfolgt und vertrieben wurden. Der aus einer schon in der zweiten Generation in Hamburg lebenden Familie stammende Vater und die aus Hessen stammende Mutter haben nun ihre Tochter zur Taufe in den Kleinen Michel gebracht. Das besondere an der Feier aber war, dass ein Priester und ein Diakon aus der Syrisch-Orthodoxe Kirche an der Zeremonie mitwirkten, etwa das Kyrie und das Evangelium in aramäisch gesungen haben und durch ihren Segen die Taufe des Kindes begleitet haben. Ein für alle Anwesenden bewegendes Zeichen der Verbundenheit verschiedener christlicher Traditionen.
Neues vom Orgelbau (20. Februar 2017)
Auf der Empore gehen die Arbeiten voran: Die Wand der zukünftigen Schwellkammer ist in der ganzen Höhe geöffnet, ausgebessert und hat einen neuen Anstrich (Bild), fehlende Kabel für Daten- und Audioleitungen sind verlegt.
Das Podest für die Hauptorgel wurde noch einmal überplant. Es wird nun 28 cm hoch, in seinem Inneren verbergen sich mehrere Kreisläufe Orgelwind. Richtung Emporenbrüstung wird eine gleichmäßige Stufeneinteilung mit Beleuchtung für ein angenehmes und stolperfreies Erreichen der Sitzplätze sorgen. Um die mittige Standardposition des Spieltisches herum bleibt genügend Raum für Chöre und Instrumentalisten, alternativ auch für Gottesdienstbesucher, die dann in Zukunft unmittelbarer ins liturgische Geschehen eingebunden sind als zuvor.
In der Werkstatt von Orgelbauer Gaida in Wemmetsweiler (Saarland) ist die Positivlade umgearbeitet und fertig bestückt.
Nach einer kleinen Umbesetzung umfasst sie nun die Register Holzgedackt 8, Quintadena 8, Rohrflöte 4, Sesquialtera II und Waldflöte 2. Ein weiterer Pfeifenstock für eine Zungenstimme bleibt noch frei, hier möchten wir zunächst die Intonation der Haupt- und Schwellwerkszungen im Kirchenraum abwarten, bevor wir uns endgültig für die Bauweise der ergänzenden Klangfarbe entscheiden.
Damit der erste LKW gut gefüllt ist und man sich in der Werkstatt wieder besser bewegen kann, stehen und liegen auch die tiefen Pedalregister bereit. Mit Rücksicht auf den Platzbedarf bei Gottesdiensten und Konzerten beginnen wir mit dieser Phase erst nach Ostern.
Ein spannendes Abenteuer ist auch die Planung der beiden Spieltische. Über 800 Schalter und zwei Displays pro Spieltisch müssen untergebracht und ergonomisch angeordnet werden. Komplizierte Schaltvorgänge (Bild) sollen einfach bedient werden können, an dieser Aufgabe arbeiten fünf Planer, die unterschiedliche Qualifikationen einbringen.
Bis zum Erklingen der ersten Pfeifen hat uns Ulrich Altmann, erster Vorsitzender des Orgelbau- und Fördervereins, seine private Digitalorgel zur Verfügung gestellt, damit nach den vielen Ausfällen des alten Instruments wenigstens die Finger der Organisten schon einmal warmlaufen können. An ihr werden dann auch die Veränderungen der Lautsprecheranlage in der Kirche getestet.
Mit einander beten und mehr - das Fratello-Projekt mit Obdachlosen (17. Februar 2017)
Es war ein Versuch, ein erster Start. Nach der großen Wallfahrt von Obdachlosen nach Rom im letzten November war eigentlich klar, dass es weiter gehen soll. Denn für viele, die dabei waren, die 70 Obdachlosen und die 30 Begleiter, haben erlebt, dass neben aller notwendigen materiellen Hilfe es zusammen mit Franziskus gelungen war, eine tiefere, menschliche und geistliche Dimension anzusprechen, sich als geistliche Menschen zu erleben und auf Augenhöhe zu begegnen. Papst Franziskus lädt auf Welt-Ebene künftig zu weiteren solchen Treffen einladen. Aber auf jeden Fall soll versucht werden, in Hamburg dran zu bleiben. Dazu sucht Pater Jan Roser SJ, der das Projekt in Hamburg seitens der Katholischen Akademie zusammen mit Hinz&Kunzt, der Caritas, den Maltesern und andern angestoßen hat, nun ein Team aufzubauen, das das entwickelt und voran treibt.
Dies also ein erster Versuch. Kernstück des Nachmittags um 16 Uhr ist ein Gottesdienst im Kleinen Michel. Hier sind Obdachlose vor allem, aber auch alle anderen herzlich willkommen. Lieder und Stille, Hören und Sprechen, vor Gott im Gebet stehen und für sich Zeit haben - das ist für einen Fratello-Gottesdienst wichtig. In einem kurzen Impuls hat dieses Mal P. Martin Löwenstein SJ Gedanken zu der Erzählung von den Emmaus-Jüngern mit auf den Weg gegeben. Anschließend gab es eine kräftige Hühnersuppe im Saal; dabei ist eine Gruppe aus der Philippinischen Gemeinde mit eingestiegen. Und dann wurde für die Zukunft geplant. Drei Gruppen haben sich gebildet, immer gemischt mit Obdachlosen und Beobdachten: eine zur Gestaltung der Gottesdienste, eine zur Vorbereitung des Essens und der Räume und eine Gruppe für Inhalte bei den Treffen nach dem Essen. Letzteres können praktische, politische oder auch spirituelle Themen sein. Auf jeden Fall ist die Begeisterung da. Fratello 2.0 Hamburg geht an den Start.
Verliebte und solche, die es werden wollen (12. Februar 2017)
Der Bischof Valentin dürfte seine Freude daran gehabt haben, dass viele gekommen sind, um den Segen auf seine Fürsprache zu erbitten: Dass Gott ihre Liebe behüte und stärke. Einzeln kommen die Paare - oder auch einzelne, die noch auf der Suche sind oder deren Partner nicht in Hamburg sein können - nach vorne. Sie können ein besonderes Anliegen im Gebet nennen und erhalten einen persönlichen Segen durch einen der fünf, die zuvor die Beauftragung erhalten hatten, den Segen zu spenden. Zwei besondere Akzente zu diesem Gottesdienst variieren von Jahr zu Jahr. Ein Paar erzählt von sich, und Künstler prägen die neunzig Minuten im Kleinen Michel.
Dieses Jahr haben sich zwei zum Gespräch bereit erklärt, die demnächst mit einem besonderen Dispens des Bischofs heiraten wollen: ein in unserer Gemeinde engagierter katholischer Christ und seine Verlobte, die keine Christin ist, aber seinen Glauben respektiert und - durchaus mit wohlwollendem Interesse - begeleiten will, auch wenn sie selbst sich nicht zum christlichen Glauben in der Kirche hingezogen fühlt. Da dies in Hamburg häufig die Realität von Beziehungen auch von Katholiken ist, hat dieses besondere Statement gut zum Kleinen Michel gepasst. Künstlerisch gerahmt und begleitet wurde der Valentinssegen von dem iranischen Violinisten Javad Sarempour und der syrischen Sängerin Hana Alkourbah (vgl. pdf) sowie Antonia Schwoch am Klavier.
Wochenende der Erstkommunionkinder (12. Februar 2017)
35 Jugendliche aus den Gemeinden des Kleinen Michel waren zusammen zum Wochenende der Erstkommunionkinder unterwegs. Da das Andreashaus der KSJ in Büsum derzeit saniert wird, führte die Reise diesmal nach Uelzen-Oldenstadt. Dort bietet ein Jugendhaus des Kreises in zwei alten Gebäuden der ehm. Klosterdomäne ideale Bedingungen. Die Kinder und Jugendlichen, die sich in verschiedenen Gruppen der Philippinischen und der Deutschen Gemeinde auf die Erstkommunion vorbereiten, haben fast von Anfang an problemlos zueinander gefunden. Beide Gruppen bereiten sich nach dem selben Buch auf ihre Erstkommunion vor. Daher ist es leicht möglich, auch inhaltlich zusammen zu finden. In zwei Einheiten wurde über die beiden großen Themen gesprochen: Wie feiern wir die Hl. Messe und was ist für uns Christen die Bibel. Auch ein Schriftgespräch in Gruppen (über "Jesus und die Kinder") gehörte dazu. Am Samstag hat Pastor Schulz die ehemalige Klosterkirche, heute Lutherische Gemeindekirche, gezeigt. Am Sonntag wurden die Gruppe freudige und gastfreundlich von der Katholischen Gemeinde in Uelzen zu deren Eucharistie empfangen. Danke an alle, die als Begleiter und durch Spenden dieses Wochenende möglich gemacht haben.
HamburgCity - Arbeit an der neuen Katholischen Kirche für die Stadt (7. Februar 2017)
Wieder war der Kleine Michel Ort für den "Gemeinsamen Ausschuss" im entstehenden Pastoralen Raum "Hamburg City", in dem wir ab 2018/2019 mit vier Gemeinden zusammen eine neue Pfarrei bilden wollen. Es wird zunehmend konkret in der Planung, was uns künftig als katholische Kirche wichtig ist.
Im ersten Teil des Treffens wurde mit dem Hören auf die Heilige Schrift und einem Schriftgespräch über Lukas 10,1-12 (Die Aussendung der 72 Jünger) eine geistliche Grundlage für die folgenden Beratungen gelegt. Erst dann wurde den anwesenden Vertretern der Gemeinden das sehr ambitionierte Programm vorgelegt, das als Ausgangspunkt für die Beratungen dienen soll. Die Hoffnung ist, dass jetzt nicht schon immer vorhandene Aktivitäten gegen Veränderungen abgesichert werden, sondern wirklich alle für das Ganze denken und von der Frage angegangen wird, wozu Gott uns als Katholiken in der Hamburger City ruft. Dazu hatte die Vorbereitung acht "Themen-Korridore" aufgemacht, wie etwas "Kultur" oder "Vertiefte Angebote zur Vermittlung und spirituellen Vertiefung des Glaubens". Die Teilnehmer konnten ihre Fragen und Beiträge auf große Bögen notieren, die jetzt vom "Lenkungsausschuss" ausgewertet und in Arbeitsaufträge für zu bildende Gruppen verwandelt werden sollen. Deren Ergebnisse können dann im nächsten Gemeinsamen Ausschuss beraten werden.
Patrozinium mit Erzbischof Stefan (5. Februar 2017)
Da ist ein Heiliger im Himmel, der zu uns gehört. Der Kleine Michel wurde, als er 1811 von der Lutherischen Michaelisgemeinde an die neue Katholische Gemeinde ging, dem Gründerbischof Hamburgs, dem Heiligen Ansgar (+865) geweiht. Sein Fest wird in Hamburg ökumenisch groß gefeiert, aber auch die Ansgarwoche des Erzbistums hat einen hohen Stellenwert, weil er der Patron auch des Bistums ist. Da liegt der Grund, warum wir bisher unseren Namenspatron nicht mit einem Fest gefeiert hatten. An den beiden Sonntagen zu Beginn und zum Abschluss der Ansgarwoche fand jeweils ein (Erz-/Weih-)Bischöflicher Gottesdienst im Mariendom statt, zu dem ausdrücklich alle Katholiken Hamburgs eingeladen waren (auch wenn nicht immer wirklich alle kamen).
Jetzt wurde dies auf den Sonntag zu Beginn der Woche verlegt und Erzbischof Stefan hatte angeboten, mit den Gemeinden vom Kleinen Michel das Patrozinium der Kirche zu feiern. Die festliche und feierliche und doch entspannte und freundliche Art, in der er mit den vielen Mitchristen feierte und ihnen in einer Predigt unseren Patron näher brachte, hat ihn als guten Nachfolger des einst aus der fernen Picardie nach Hamburg gekommenen Missionars erwiesen. Und wenn sein Besuch Anstoß für eine künftige Tradition ist, dann ist das ja auch ein sehr des Bischofs würdiger Dienst.
Mittagsgebet mit Orientalen und Erzbischof (1. Februar 2017)
Erzbischof Stefan war umringt von 16 Geistlichen der Orthodoxen und Orientalischen Gemeinden Hamburgs. Mit dabei waren auch die Ökumene-Referentin des Erzbistums, Veronika Pielken, Pfarrer Karl Schultz aus dem Vorstand der ACK und die beiden Priester im ukrainischen Ritus, die dem Erzbistum Hamburg zugehören, sowie Pater Jan Roser SJ als geistlicher Rektor der Akademie. Im Rahmen der Ansgarwoche ist es eine schöne Tradition, eine Sext miteinander zu beten und bei einem Mittagessen in der Katholischen Akademie sich besser kennen zu lernen. Das Gebet hat gewohnt gekonnt Norbert Hoppermann gestaltet und geleitet, so dass die Geistlichen so verschiedener liturgischer Traditionen sehr eindrucksvoll zu gemeinsamen Gebet und Gesang gefunden haben.
Jesuiten - historisch vs. lebendig - wie sie ticken (29. Januar 2017)
Das Format war nicht ganz neu. Schon vor der Sanierung von Kirche und Akademiegebäude hatten wir einige Male zu einer Matinée nach dem Sonntagsgottesdienst in das Foyer der Katholischen Akademie eingeladen. Aber dieses Mal war es der Auftakt zu künftig häufigeren Veranstaltungen, zu denen sich der Kleine Michel mit der Katholischen Akademie verabredet hat. Geladen hatten die beiden. Gekommen waren fast 150 Gäste, darunter nicht nur Gottesdienst-Besucher, die nach der Messe (spontan) geblieben waren, sondern auch Gäste der Akademie, die sonst zu Abendveranstaltungen kommen, und denen jetzt diese eine Stunde am Sonntag Mittag offenbar eine gute Zeit war. Zudem mag der Gast und das Thema die Menschen gelockt haben: Prof. Dr. Markus Friedrich, Historiker von der Uni Hamburg und derzeit weltweit der führende Experte, wenn es um die Geschichte des Jesuitenordens geht, hat aus seiner Kenntnis der ersten Jahrhunderte die anwesenden lebenden Jesuiten in Fragen verwickelt: "Wie Jesuiten ticken". Ob die Zuhörer und Mit-Diskutanten am Ende wirklich mehr wussten, bleibt zu sehen; Vielleicht haben viele allem einen Eindruck mitgenommen, dass die Jesuiten immer schon vielfältiger waren, als ihre Selbst- und Fremdwahrnehmung glauben macht.
Jesuiten kommen und gehen (26. Januar 2017)
Drei Jesuiten verlassen dieses Jahr die Kommunität am Kleinen Michel. Einer ist unersetzlich, einer wird vielleicht und einer sicher ersetzt. So ist das bei einem Orden, zu dessen Eigenart es gehört, offen zu sein für neue Aufgaben. Unersetzlich ist Pater Karl Treser SJ (Bild). Mit 93 Jahren war er Senior der Kommunität und mit seinem trockenem Humor und seiner menschlichen Art ein Mittelpunkt der kleinen Gemeinschaft von sieben Jesuiten. Da er mehr Hilfe in den täglichen Dingen braucht, als er hier bekommen kann, ist er in eine Kommununität der Jesuiten in Berlin gewechselt, wo im Bedarfsfall sogar Pflege möglich ist, die aber auch sonst auf ältere Menschen eingestellt ist. Er ist dort gut angekommen und aufgenommen worden. Da er schon seit über einem Jahr nicht mehr wirklich das Haus verlassen hat, wird er Hamburg nicht so vermissen, wie er in dem Berliner Haus einen schönen Garten genießen kann. Vielleicht ersetzt wird im Herbst Frater Michael Schenke SJ; er hat sein zweijähriges Praktikum in der KSJ Hamburg beendet und wird sein Studium fortsetzen. Ob ein anderer Jungjesuit zum Praktikum nach Hamburg kommen wird, entscheidet sich in den kommenden Monaten. Sicher ersetzt wird P. Martin Löwenstein SJ, der am 2. Juli verabschiedet wird um in Bonn eine neue Aufgabe zu übernehmen. Der Jesuitenorden hat dem Erzbischof einen Nachfolger vorgeschlagen, den dieser in den kommenden Wochen kennen lernen will, um über diese Personalie zu entscheiden.
Empfang für die Ehrenamtlichen (13. Januar 2017)
Einmal im Jahr lädt der Pfarrer alle ein, die sich an so vielen Stellen am Kleinen Michel ehrenamtlich engagieren. Es gibt kleinere Treffen für die französische, philippinische und Manresa-Gemeinde. Beim Neujahrsempfang sind die gut 100 Leute eingeladen, die sich für Gruppen, Gebete, Liturgien, Räume, Verwaltung und vielfältige Veranstaltungen engagieren. Immer ist die Erfahrung: Die Gäste kennen sich unter einander nur zum Teil, und so war der Abend nicht nur ein Anlass für Pater Löwenstein sich mit einer von ihm gekochten Suppe und leckerem Essen vom Italiener und persönlichen Worten zu bedanken. Es sind diese vielen Mitchristen, die möglich machen, was Kleiner Michel ist: Kirche in Vielfalt und dabei mit einander katholisch.
Pfarrgemeinderat zum Jahresbeginn (10. Januar 2017)
Fünf bis sechs mal im Jahr tritt der Pfarrgemeinderat (PGR) auf Einladung seines Vorsitzenden Peter Herbst zusammen. Er setzt sich aus den 10 gewählten Mitgliedern der Gemeinden vom Kleinen Michel zusammen, die 2015 gewählt worden waren. Die gehören zur deutschen, französischen oder philippinischen Gemeinde und decken recht gut das Spektrum der Erfahrungen und Aktivitäten am Kleinen Michel ab. Außerdem wurden zwei Vertreter der Jugendlichen berufen, ein Mitglied des Kirchenvorstandes entsandt, und gehören die hauptamtlichen Seelsorger dazu. Da die Sitzungen normalerweise öffentlich sind, kommen auch immer gerne Gäste hinzu.
Der PGR ist daher ein guter Ort um Fragen zu besprechen und zu planen, die das Ganze des Kleinen Michel betreffen. Dieses Mal war Norbert Hoppermann als Musiker dazu gekommen, um mit dem PGR zu überlegen, welche Chancen die neue Orgel für die Gestaltung der verschieden geprägten Gottesdienste und darüber hinaus bringen wird. Wenn ab Herbst die ersten Register bereits gespielt werden können, gilt es die Menschen mitzunehmen, damit es wirklich ein Instrument für alle wird, Mitglieder der Gemeinden, Besucher von spirituellen und kulturellen Veranstaltungen, aber auch für Gäste und Touristen, wenn etwa die Orgel regelmäßig automatisch am Mittag um 12 Uhr nach dem Angelus-Läuten ein zuvor eingespieltes Stück spielen könnte.
Darüber hinaus hat der PGR die Erfahrungen der letzten Weihnachtsgottesdienste zusammen getragen und evaluiert und auf das neue Jahr voraus geblickt. Da kommen auch die Strukturveränderungen in den Blick, die uns im Rahmen der Entstehung des Pastoralen Raumes bevorstehen und die eine Chance bieten, sich als katholische Kirche in der Hamburger Innenstadt neu aufzustellen.
Anbetung an der Krippe (8. Januar 2017)
Weit hinten in der Kirche hatten die Figuren der drei Sterndeuter den Weg begonnen zur Krippe mit dem Kind. Seit einigen Jahren wird über die Tage von Weihnachten bis Epiphanie ein Weg aus Jute und Kies gestaltet, auf dem die drei Weisen immer wieder ein Stück voran rücken. Heute nun sind sie vorne angekommen und wurden in den Sonntagsgottesdiensten die Segens-Zeichen geweiht, die die Christen in ihre Häuser mitnehmen. Und im Gottesdienst der Philippinischen Gemeinde traten noch einmal die Kinder als Sternsinger auf, die zwei Tage zuvor in der HafenCity unterwegs waren. Da huldigen sie nun einmütig mit den Holz-Königen dem Kind in der Krippe, bevor diese zum Abend hin abgebaut wird, weil die Weihnachtszeit zu Ende geht. Nur der Stern hoch oben im Kirchengewölbe soll noch bis zum früheren Ende des Festzyklus, dem 2. Februar, verbleiben.
Eisiger Pilgerweg (7. Januar 2017)
In Ratzeburg laden sie dieser Tage ein zum "Eisvergnügen". Mitten auf dem Marktplatz steht ein Zelt über einer künstlich angelegten Eisbahn. Für den heutigen Tag hätte man sich den Aufwand sparen können. Ein nebliger Nieselregen über frostigem Boden hat die ganze Gegend in eine einzige Eisbahn verwandelt. Und das an dem Tag, an dem die Manresa-Leute stolz verkündet hatten: Pilgerweg bei Wind und Wetter. Von nichts wollte man sich schrecken lassen.
In der Tat haben sich 14 tapfere Pilger aufgemacht. Mit geistlichen Impulsen entlang der biblischen Erzählung von der Huldigung der Sterndeuter wurde der Weg entlang des Ratzeburger Sees zum Ort der geistlichen Betrachtung.
Die erste Etappe ging noch gut. Zu einer Pause bei heißem Tee und Kaffee machte die Gruppe nach etwa 9 km in Pogeez Station (Das Schild auf dem Bild haben die freundlichen Gastgeber aufgestellt und weist den Weg zu heißen Getränken). Bei der zweite Etappe aber wurde die Konzentration bereits von dem biblischen Impuls auf die Frage umgelenkt: Wie vermeide ich auf dem Eis der Länge nach auszurutschen. Und als die Gruppe an der Seespitze im Norden angekommen war, wurde von der Pilgerleitung ohne Widerspruch aus der Gruppe verkündet: Wir gehen auf Nummer sicher und auf der selben Westseite des Sees wieder zurück. Die folgenden gut vier Kilometer waren denn nur noch ein Schlittern, denn selbst der Sand- und Kiesweg war von einem Eispanzer überzogen und nur auf der Grasnarbe am Rand konnte man sich noch bewegen. So fand wieder zurück in Pogeez die Wallfahrt nach nur 18 km - statt der geplanten 24 km - ihr Ende. Ein Linienbus, der tatsächlich pünktlich fuhr, brachte die Teilnehmer zur Kirche St. Answerus in Ratzeburg, wo der für unterwegs geplante letzte Impuls eine Meditationszeit einleitetete und eine Eucharistiefeier den geistlichen Teil des Tages beendetete.
Königliche Gesandtschaft in der HafenCity (6. Januar 2017)
Zum ersten Mal seit Jahren zogen wieder Sternsinger vom Kleinen Michel los. Früher hatten sie Wohnhäuser in der Neustadt besucht. Weil das nur am Abend ging, wenn die Bewohner zu Hause sind, war es immer schwerer Kinder dafür zu finden, da ja die Familien am Kleinen Michel aus dem ganzen Stadtgebiet kommen. Jetzt aber wurde sozusagen die "Zielgruppe" gewechselt. Durch das Ökumenische Forum gibt es Kontakte zu vielen Firmen und Institutionen in der HafenCity, die sich über einen Besuch freuen. Und da der 6. Januar dieses Jahr zugleich noch in den Schulferien lag, stand dem nichts entgegen, dass eine großes Schar loszog.
Pastorin Corinna Schmidt vom Ökumenischen Forum gab den jungen Segensbringen ihre Gebete und einen Segen mit auf den Weg. Und zum Abschluss konnten die Kinder beim Empfang im Rathaus mit dem Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz, und Carola Veit, Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, dabei sein und ihre Wünsche überbringen: Christus Mansionem Benedicat! Christus segne dieses Haus.
Die neue Orgel: Arbeiten vor Ort beginnen (6. Januar 2017)
Die ersten Vorboten der Arbeit an der neuen Orgel machen sich bemerkbar. Während in der Werkstatt im Saarland vor allem an dem Spieltisch gearbeitet wird, haben auf der Empore im Kleinen Michel die Vorarbeiten begonnen. Die Tür zur Kammer im Süden der Empore wird nach oben hin vergrößert. Hier entsteht eine Kammer voll mit Orgelregistern, die über Holz-Lamellen (Schwellwerk) mehr oder weniger stark von der Kirche aus zu hören sein werden. Wegen der dafür notwendigen Abbrucharbeiten und weil in den kommenden Wochen die Vorbereitung am Boden der Empore beginnen, ist ab sofort diese für normale Besucher gesperrt und muss die Gemeinde in den Bänken unten zusammenrücken. Wahrscheinlich wird es sinnvoll werden für die Zeit, in der die Sitzplätze oben nicht zur Verfügung stehen, unten zusätzliche Stühle neben und hinter die Bänke zu stellen. Auf jeden Fall wird sich die Zahl der Sitzplätze oben von über 100 auf unter 60 verringern, wenn dort erst die Orgel im Sommer 2018 fertig sein wird.
Pfarrerwechsel am Kleinen Michel im Sommer (1. Januar 2017)
In den Neujahrsgottesdiensten berichtete Pater Martin Löwenstein der Gemeinde von Entscheidungen, die uns kurz vor dem Fest ereilt haben: „Vierzehn Tage vor Weihnachten rief mich Pater Provinzial aus München an, bei den Jesuiten so etwas wie der Chef deutschlandweit. Er erklärte, dass kommendes Jahr einige Versetzungen anstehen. Es sollte auch mich betreffen. Daraufhin hat es einige Gespräche mit Jesuiten hier und in Süddeutschland gegeben. Für mich (und die anderen Jesuiten hier) war klar, dass eine Versetzung jetzt, nach nur sechs bis sieben Jahren, für die Arbeit hier nicht so sinnvoll sei - und daran, dass ich sehr, sehr gerne in Hamburg bin, besteht ohnehin kein Zweifel. Das alles hat der Provinzial gehört, dann aber doch nach übergeordneten und überregionalen Gesichtspunkten anders entschieden, wie das bei Jesuiten oft so ist. Ich werde also im Sommer 2017 abgelöst."
In seiner Neujahrspredigt (neujahr.kleiner-michel.de) hatte Pater Löwenstein zuvor versucht, den geistlichen Hintergrund deutlich zu machen. Die Ordens-Gemeinschaft der Jesuiten ist vor 475 Jahren gegründet worden, um flexibel der Kirche dienen zu können. Immer konkret "den Seelen helfen" und dabei doch nicht an einen Ort gebunden zu sein, ist immer das Spannungsfeld für die Arbeit von Jesuiten. Wichtig ist ihnen die innere Bereitschaft, sich senden zu lassen und sich darin den zuständigen Oberen anzuvertrauen. Die Treue zu dieser Berufung ist für Jesuiten wichtig, denn geistlich drückt sich darin die Bereitschaft aus, immer neu offen zu sein für den Ruf durch Christus in seiner Kirche. So war es auch hier: Deutlich die eigene Einschätzung der Situation und der Bedürfnisse in Hamburg im Gespräch mit den Oberen zu benennen, war Voraussetzung dafür, dass am Ende von dem entschieden werden konnte, der auch die Situation an anderen Orten berücksichtigen musste.
Dabei soll die Arbeit der Jesuiten am Kleinen Michel nicht leiden müssen. Pater Löwenstein schloss daher die Mitteilung "Ein großer Trost ist mir dabei, dass der Orden einen richtig guten, für die Aufgaben hier sehr geeigneten Mitbruder ausgewählt hat, der sich auch sehr darauf freut. Er wird jetzt dem Erzbischof von Hamburg vorgeschlagen, der zustimmen muss; erst dann kann der Name veröffentlicht werden. Aus entsprechenden Gründen kann ich leider auch noch nicht mitteilen, wohin es mich verschlagen wird.“
Nachtrag: Am 12. Januar 2017 hat das Aloisiuskolleg (Ako) in Bonn Bad Godesberg veröffentlicht, dass er neuer Kollegsleiter dort werden soll. Damit ist das auch in Hamburg mitteilbare Nachricht. Der bisherige Rektor des Ako, P. Johannes Sieber SJ, wird im Juni neuer Provinzial der deutschen Jesuitenprovinz. Pater Löwenstein wird am 2. Juli beim Sommerfest am Kleinen Michel verabschiedet und beginnt nach den Sommerferien in Bonn.