Umbauarbeiten am Kleinen Michel 2015
Kirchensanierung Kleiner Michel
Konzept und Info (2012)
Bautagebuch (2012-2013)
Bautagebuch: Sanierung der Unterkirche
(Saal, Krypta, Gruppenräume) 2015
11. Dezember 2015
Während geputzt und eingeräumt wird, geht der Maler noch einmal rum und überstreicht die letzten kleinen Stellen, spritzt der Bodenleger noch hie und da eine Fuge und stellt der Schreiner die Altar-Retablen im Oratorium auf. An die Stelle des provisorisch aufgestellten Leuchters soll noch eine Stele mit quadratischem Grundriss 40x40cm kommen, auf der ein Kreuz oder Bild stehen kann. Dem Hl. Josef haben wir auch noch einen kleinen Sockel untergeschoben, damit er etwas mehr auf Augenhöhe mit dem Betrachter sei. Und: Eifrig wird im Heimbau die Fußballmannschaft beim Kicker in Aufstellung gebracht.
9. Dezember 2015
Die Stirnseite des Saals wird ein großes Bild zieren, das versteckt seinen Bezug zu dem Ort hier hat. Es stammt aus einer Veranstaltung des Wikinger Museums Haithabu und zeigt ein nachgebautes Wikinger-Schiff, das vor Haitabu kreuzt, also aus der Zeit und von dem Ort, als der Heilige Ansgar von Hamburg, Patron unserer Kirche, von dort aus die Mission der nordischen Länder versuchte. Der Mast des Schiffes bildet zugleich ein Kreuz für den Saal. Das Photo wurde von Carola Otterstedt (Bremen) bearbeitet. Das Bild kann leicht umgedreht werden, dann ist dort eine Projektionsfläche für einen Beamer.
8. Dezember 2015
In den letzten Tagen wächst der Druck. Während die Bodenleger noch die (spät von uns erst bemusterten) Bodenleisten montieren, die Elektriker mit den Tücken der Lichtsteuerung ringen, die Schreiner die Fensterschließungen noch einmal überarbeiten und an allen Ecken und Enden noch etwas zu werkeln haben, finden zeitgleich die Bauabnahmen statt, bei denen unser Architekt mit aufmerksamen und kritischem Blick alles sieht, was noch nicht ganz so ist, wie es sein, soll. Und mitten in dem Trubel, hat die sich erste Bewohnerin der Unterkirche blicken lassen (Bild)
7. Dezember 2015
Die Figur des Heiligen Josef, die bis 2012 in der Kirche stand, hat ihren neuen Standort gefunden. Sie steht nun prominent an der Nordwand des Saales und wacht, ein wenig mit strengem Blick, über dem Geschehen. Doch wer hätte das gedacht: Die Beleuchtung bringt zu Tage, dass der Heilige Zimmermann eigentlich ein Engel ist, der die weit die Flügel ausbreitet.
Der Lichtschimmer auf dem zweiten Bild hingegen ist wenig erfreulich. Hier schließt die Bodendichtung der Tür zum Musikübungsraum nicht gut. Dass da Licht durchkommt stört weniger, als dass der Schall hier nach außen dringt und durch die kleine Lücke alle Bemühungen, den Raum unter dem Kirchturm zu isolieren konterkariert.
Erfreulich edel ist hingegen das Licht im Saal. Nachdem die Stoffsegel (weitestgehend) gespannt sind, erlebt der Besucher, wie die LED-Stripes zu einer wunderbaren Atmosphäre im Raum beitragen.
30. November 2015
Zum Glück lassen sich kleinere Planungsfehler ohne großen Aufwand beheben. In der Behindertentoilette hatten wir die Heizung vergessen, weil dieser Bereich vor dem Umbau auch ohne Heizung gewesen war: die ehemalige Teeküchenzeile. Der Mangel konnte unauffällig schnell behoben werden, weil über dem Vorbau der Toilette auf dem Absatz ohne Mühe ein genügend großer Heizkörper aufgestellt werden konnte, der einfach von der anderen Seite der Mauer versorgt wird. Wer künftig hier sitzt, wir wohlige Wärme im Rücken spüren.
Am vergangenen Freitag wurde die Küchenzeile montiert; hier hat der Lieferant nur die Bodenblende vergessen und muss noch einmal nachrüsten. Heute wurde der Herd angeliefert und kann in den kommenden Tagen angeschlossen werden.
Und schließlich wurde in den letzten Tagen der Boden im ganzen Bereich fertig nivelliert, nun auch das Parkett in der Bibliothek gelegt, so dass nur noch der Schlingwaren-Boden im Oratorium und das Linoleum im östlichen Zugang sowie im Windfang zum Saal fehlt. Es bleiben noch drei Tage bis zur Abnahme.
26. November 2015
Die Steckdosen im Oratorium können nicht so weiß bleiben; bei der Meditation ist man sonst doch arg abgelenkt. Nichts dagegen lenkt im stahlenden weiß der Damentoilette ab.
Ein phantasievolles Gepfriemel ist immer wieder am neuen Zugang Ost nötig,. Der Steg ist sehr gut geworden und wertet auch optisch die eher hässliche Ecke auf. Es muss noch ein gut sichtbarer Pfosten an die Ecke gesetzt werden, damit nicht bald schon beim Zurücksetzen das erste Auto unser schönes Geländer umfährt. Und dann ist eine Detailarbeit links neben der neuen Tür, so irgendwie der Sockel und der Putz so angearbeitet werden müssen, dass alles zusammen passt.
24. November 2015
Montagezeit. Die rote Schrankwand war in der Werkstatt in Oldenburg vorgefertigt worden und wird aufgebaut. Alles beginnt erst mal ganz unten.
Zeitgleich kommen die Sanitärinstallationen (so der Fachausdruck) an ihre Positionen.
Und schließlich haben wir noch einmal die beiden Retablen vermessen, die in das Oratorium kommen sollen: Die Maße und der Farbton des Sockels soll genau bestimmt sein.
17. November 2015
In den vergangenen zwei Tagen wurde der Steg fertig gestellt, über den ab jetzt die Unterkirche des Kleinen Michel ebenerdig zugänglich ist. Dazu wurde in die Südostfassade ein neuer Eingang gebrochen, der von der Seite Herrengraben über den Parkplatz der Katholischen Akademie zugänglich ist. Knifflig wird es noch, das Pflaster des Parkplatzes um einen Gulli so anzupassen, dass nicht das ganze Regenwasser des Platzes in das Kiesbett unter dem Steg läuft.
12. November 2015
Diese Woche treiben die Bodenleger die anderen Firmen im Wortsinn vor sich her. Raum für Raum müssen alle ihre Sachen zu Ende bringen und die Flächen räumen, damit der Boden verlegt werden kann. Begonnen wurde im Westen mit den Linoleum-Flächen - im Bild die Behindertentoilette und die Küche. Der selbe Boden wird überall verlegt. Nur in der Bibliothek soll ein Parkett den höher wertigen Raum markieren und im Oratorium eine Schlingware für Meditation und Kontemplation einen guten Untergrund bilden.
10. November 2015
Die Beleuchtung wird Stück für Stück montiert. Einen Eindruck davon, wie die Beleuchtung im Saal wirken wird, hat man jetzt schon. Die Felder in der Mitte der Decke werden von LED-Streifen durchzogen und anschließend mit einem über die Größe des jeweiligen Feldes gespannten Tuch in 25 bis 30 cm Abstand verdeckt; die Streifen bleiben dadurch sichtbar, werden aber verschwommen und flächiger.
Gleichzeitig wird der Fußboden verlegt. Hier auf dem Bild sieht man den verspachtelten Boden im Eingangsbereich West (an der Treppe in der Twiete).
Im Oratorium war zu entscheiden, wie die Retablen platziert werden sollen. Die beiden Flügel aus der ehemaligen Schwesternkapelle sollen auf Sockel gesetzt gerade so hoch werden, dass es nicht von der Decke her drückend wird. Der Sockel soll wie die Wände gestrichen werde und daher wie gemauert wirken, um eine stabile Verikale einzuziehen. Die beiden Tafeln stehen dann mit 120cm Abstand und zwischen ihnen soll, mit leichte Abstand zur Wand eine Stele in Höhe des Sockels stehen; im Grundriss hat die Stele 40cm x 40cm wie auf dem Bild der Karton am Boden. Das ist eine gute Fläche für ein Kreuz, ein Bild oder eine Monstranz; es ist die Hälfte der Breite der Retablen-Tafeln.
4. November 2015
Besonders eifrig sind in diesen Tagen neben den Malern auf der Baustelle die Schreiner. Bis auf den Musikübungsraum konnten überall die überarbeiteten Fenster eingesetzt werden, die zumindest an manchen Stellen ein wenig Tageslicht in die Unterkirche bringen.
Derzeit werden die Türen eingesetzt. Eine große neue Außentür wird an der Südostseite eingesetzt, wo künftig der rollstuhlfähige Zugang sein wird. Ganz behindertengerecht ließ sich das alles nicht gestalten, weil der Zugang verwinkelt bleibt und automatische Türöffner nicht möglich (finanzierbar) waren. Aber der Fortschritt gegenüber früher ist dennoch erheblich.
3. November 2015
Im letzten Augenblick fiel es doch noch auf: Weil hier ursprünglich ein Lagerraum geplant war, fehlten im Oratorium, unserem neuen Gebetsraum, Heizkörper. Zwar kann auch über die Lüftungsanlage geheizt werden, aber gerade in einem Raum, wo man sehr lange Zeit unbeweglich sitzen wird, ist eine gute Heizung (auch ohne Luftzug) von unschätzbaren Wert. Nachdem jetzt noch ohne großem Aufwand zwei Radiatoren montiert und deren Leitungen am Boden geführt werden konnten, wurde dann ein feiner Baukies aufgeschüttet und darauf ein neuer, fester Fußboden gelegt.
28. Oktober 2015
Aufwändiger als erwartet gestalten sich die Arbeiten am Fundament für den Steg, der zum behindertengerechten Zugang an der Ostseite führen soll. Der Steg wird auf Stützen stehen, die ein Fundament brauchen, das in dem Kiesbett verankert werden muss. Beim Ausschachten für die Fundamentstücke kamen Rohre zum Vorschein, die dort nicht vermutet worden waren, alte und neuere. Es musste erst untersucht werden, was davon möglicherweise in Betrieb ist, etwa mit Abwasser von der Untersakristei, und was zu längst nicht mehr existenten Gebäuden gehört. Kleinere Mauerstücke im Boden, die vielleicht zur Vorkriegskirche gehörten, traten dabei auch zu Tage.
23. Oktober 2015
Mutig haben sie sich einmauern lassen. Der Akustik-Fachmann und der Pater sahen zu, wie hinter ihnen die beiden Türen mit Dämmplatten verschlossen wurden. Anschließend lauschten sie mit beiden Ohren und einem Spezial-Mikrophon, aus welcher Ritze die verbleibenden Geräusche wohl kommen. Denn das Oratorium , unser neuer Gebets- und Meditationsraum, soll so weit als möglich akustisch gegenüber dem Saal abgekoppelt sein, um beide Räume parallel nutzen zu können. Dabei ist die Sorge weniger, dass das Fest im Saal durch zu lautes Beten gestört werde. Daher der Text in diese Richtung.
Anschließend hat es die erste und hoffentlich letzte Schießereien an diesem Ort des Gebetes und der Andacht gegeben. Denn um die Geräusche, die gemessen werden, genau einschätzen zu können, ist es wichtig, sie gegen den Nachhall im Raum selbst zu verrechnen. Der wird anhand von drei Pistolenschüssen ermittelt: Peng, peng, peng. Zum Glück kam niemand zu schaden und wurden die Eingemauerten wieder befreit.
(Bild links - Der Raum wird verschlossen. Bild rechts - an den Kabeln muss mit reichlich Dämmmasse noch nachgebessert werden)
6. Oktober 2015
Der Krankenstand beim Brandschutzgutachter hatte zu Verzögerungen geführt. Sowohl für den Schacht vom Küchentisch wie auch für die gesamte abgehängte Decke brauchten wir erst die Freigabe durch die Gutachter. Die müssen sehen können, dass oberhalb der Decke alles in Ordnung ist, bevor diese geschlossen werden darf. Das erste Bild zeigt die Fachleute bei der Beratung, wie das Detail mit der Säule in der Küche zur Zufriedenheit der Brandschutzfachleute am 29.9. diskutiert wurde; das mittlere Bild die endlich gemauerte Säule.
Denn die Freigabe ist jetzt endlich erteilt, so dass nun der Schacht gemauert werden konnte und wir damit beginnen, die Decken zu schließen.
Ob der Bauzeitenplan - Fertigstellung zum Jahresende - eingehalten werden kann, bleibt spannend. Kommende Wochen wollen wir eine Prognose wagen, ob alle Firmen mitziehen, dass wir die Verstaltungen um Weihnachten in fertigen (wenn auch nicht fertig eingerichteten) Räumen feiern können.
20. September 2015
Bevor die Decken geschlossen werden können, werden die letzten Kabel gelegt. Auch steht die Abnahme durch die Brandschutzgutachter noch aus, die den Bereich über der abgehängten Decke sehen wollen. In der Küche wird das Wasser in der Mitte des Küchentisches von der Decke herabgeführt und mit einer Hebeanlage das Abwasser auch wieder nach oben gepumpt. Das ist die bei weitem günstigere Lösung, als den gesamten Boden für einen Abwasserkanal zu durchschneiden.
In der Zwischenzeit sind zudem die Türzargen gesetzt worden; in den kommenden drei Wochen sollen die Türen folgen und auch die überarbeiteten Fenster wieder eingesetzt werden. Anschließen kann die Laibung beigearbeitet werden. Die Mauerung für den Windfang am neuen mittleren Eingang zum Saal ist fertig; hier kommen jetzt Glastüren rein.
Zusammen mit einem Mitarbeiter der Malerfirmer hat der Bauausschuss die Farbmuster begutachtet. Das Gelb für den Saal muss doch noch etwas heller werden, als zunächst gedacht. Das violett-Blau als Hintergrund der Josefs-Figur bewährt sich sehr, denn es bringt die Holztöne stark heraus. Am Suchen sind wir noch bei dem Grundton für den Andachtsraum, der eigentlich ein bergender Erd-Ton sein soll. Auch hier ist die Korrespondez zum Holzton - hier der Retable - zu beachten.
3. September 2015
Durch einen gemauerten Revisionsbereich in der Betonwand, die die Treppe zum Innenhof hinab vom Kirchhof trennt kann glücklicherweise das Regenwasser vom Portikus an das Abwassersystem der Kirchen angeschlossen werden. Dazu wird der Bereich vor der Mauer ausgehoben, das Loch gebrochen und unter der Treppe der Anschluss hergestellt. Dabei kommt aber auch zum Vorschein, wie stümperhaft in den 70er Jahren ein Abwasserrohr von der Toilettenanlage in der Unterkirche angeschlossen wurde und dabei die Außenmauern durchbrochen worden waren - es lässt sich nicht jeder Fehler der Vergangenheit beheben.
31. August 2015
Tage wie diese gibt es auch. Durch gemeinsame Anstrengungen aller am Bau beteiligten Firmen ist es heute nachmittag gelungen, den Baulärm auf Null zu reduzieren!
31. August 2015
Seit Wochen hatten wir beobachtet, dass an der Westwand der Unterkirche Feuchtigkeit durch die Außenmauern kommt. Der Verdacht fiel auf die Regenrinnen, die das Wasser vom Vordach über dem Porticus der Kirche abführen, weil diese bei starkem Regen überlaufen. Als erste Maßnahme waren diese Fallrohre unterbrochen worden. Vergangene Woche wurde die Leitung von der Regenrinne mit einer Kamera befahren, die aber ab einem Punkt nicht mehr weiter kam. Wie es aussah, war die Abwasserleitung unter dem Kirchplatz gebrochen.
Daraufhin rückte heute ein kleiner Bagger an, um das Stück freizulegen. Heraus kam zunächst jede Menge alter Bauschutt, eine Asphaltdecke, die zerbrochen etwa 50 cm unter dem Pflaster lag und eine zweite, die 110 cm tief geschlossen an das Gebäude heran lief. Aber die eigentliche Überraschung lag 160cm unter dem Straßenniveau.
Offenbar hat man beim Bau der Katholischen Akademie vor gut vierzig Jahren die Baukosten niedrig gehalten (ob absichtlich oder versehentlich wird sich für diese Maßnahme nicht mehr feststellen lassen) und hat das alte Regenrohr von der Kirche nicht mehr an die Fallrohre angeschlossen, sondern schlicht im Boden auslaufen lassen (siehe roter Pfeil). So lange es nur etwas geregnet hat, versickerte das Wasser und hielt den ganzen Bereich feucht - bis in das Mauerwerk der Kirche hinein. Und bei starkem Regen, wie in den letzten Wochen beobachtet, liefen die Regenrohre vom Vordach einfach über, weil so viel doch nicht versickern konnte.
Jetzt ist nicht nur guter Rat teuer. Ein Anschluss an den öffentlichen Kanal in der Mitte des Platzes setzt ein langwieriges Genehmigungsverfahren mit fragwürdigem Ausgang voraus. Ein einfacher Anschluss an die alte Rinne ist durch eine Betonwand verbaut, die 1973 mit dem Akademiegebäude errichtet wurde. Wahrscheinlich werden wir an der Stelle, an der das Rohr endet, einen Schacht bauen, das Wasser mit einer Pumpe anheben und es an die Regenrinne an der Südwestecke der Kirche anschließen.
11. August 2015
Im Anschluss an die reguläre Baubesprechung, zu der wie jeden Dienstag die Vertreter der wichtigsten Gewerke auf der Baustelle mit dem Architekten und dem Bauausschuss für zwei Stunden zusammentreffen, hat Frau Jaqueline Myohl von unserem Architekturbüro Büro "Architektur und Stadtplanung" das von ihr entwickelte Farbkonzept für den Bereich der Unterkirche vorgestellt. Die schwierige Aufgabe ist, für einen Saal in festlicher Anmutung, den Andachtsraum und die Zuwege eine Farbgestaltung zu finden, die die Struktur der Räume nicht zusätzlich unruhig macht, ihnen aber doch Charakter gibt und Raumwirkungen in den gewünschten Richtungen Ausdruck verleiht. Auch die Farbe der Böden spielt dabei natürlich eben so eine Rolle wie die Licht- und Beleuchtungssituation. Gute zwei Stunden im intensiven Gespräch haben geholfen, das vorgelegt Konzept zu verstehen und gemeinsam weiter zu entwickeln. Im Saal sollen durch eine kräftige Akzentuierung die Grundachsen nachvollziehbar werden und durch abgestufte Grundfarben die statische Struktur intuitiv erlebt werden können. Die Aufstellung der Josefs-Statue von Leo Ohl muss in das Konzept einbezogen werden, aber ebenso überlegt werden, wo weitere Kunst raumgestaltend zum Einsatz kommen kann. Der Andachtsraum als Krypta hingegen braucht eine Grundstimmung die sammelt und innerlich ausrichtet. Seitens des Bauherrn waren Frau Heike Schomberg und von außerhalb als Gast Frau Dr. Carola Otterstedt aus Bremen hinzu gezogen worden. Jetzt ist es wieder an den Architekten, die gemeinsam erarbeiteten Grundgedanken konkret umzusetzen.
6. August 2015
Der Kenner sieht den Fortschritt, der Laie muss genauer hinsehen. Die Lüftungsinstallation macht Fortschritte und kämpft mit den Problemen, die dadurch entstehen, dass alles in die abgehängte Decken passen soll - und diese möglichst weit oben hängen sollen. Die Vorrichtungen für die Sanitärräume sind weit gediehen (im Bild das Behinderten-WC). Ein Problem tut sich in der Damen-Toilette auf. Da kommt Feuchtigkeit von außen durch die Wand. Möglicherweise ist eine Regenrinne der Kirche unterirdisch defekt und muss repariert werden.
Die Abhängung der Decken gibt langsam ein besseres Gefühl für die Proportionen der entstehenden Räume. Im Bild ein Blick in den Büro- und Besprechungsraum für die Philippinische Gemeinde, den Andachtsraum sowie den Saal. Hier sieht man, dass die Seiten eine abgehängte Decke erhalten, im Mittelbereich aber nur einzelne Querstreben abgehängt werden, in der die Lüftung untergebracht wird. Die Felder dazwischen erhalten eine Beleuchtung von oben und dann Tücher, die über die ganze Breite gespannt werden und den Spritzputz verdecken sollen.
Da der Saal einiges unter dem Niveau des Innenhofes liegt, braucht es eine kleine Treppenanlage, um von dort herein zu kommen. Das Fundament für dem Sockel und Windfang ist jetzt gegossen; die Treppen werden auf beiden Seiten in den Saal führen; vorne im Bild sieht man die Verschalung für die Osttreppe.
28. Juli 2015
Zum Glück sind Kinder auf der Baustelle nicht erlaubt. Sonst wären sie wahrscheinlich schwer enttäuscht zu erfahren, dass das nicht der kindgerechte Sandkasten mitten im neuen Saal des Kleinen Michel ist, sondern nur das Fundament für die Treppenanlage, damit man den Saal vom Innenhof her direkt erreichen kann. Es ist mal wieder wie so oft im Leben: Der schöne Sand wird alsbald von hartem Beton bedeckt werden.
Sorgen macht bei der Baubesprechung die Frage, wie wir die Schächte, die zur Lüftung der Kirche gehören, so schallreduzierend einpacken können, dass oben und unten nicht zu viel von einander mitbekommen; zugleich aber soll ja aus den ohnehin schon schmalen Fenstern unten noch Licht kommen und müssen die Fenster montierbar sein und soll man sie später öffnen können. Da geht es um jeden Zentimenter.
21. Juli 2015
Das Gewerk Elektro steht jetzt erst einmal zurück. Derzeit haben die Lüftungsbauer die Kanäle gelegt. Vor allem der Saal braucht eine eigene Lüftung und Entrauchung, weil er nur zwei ganz kleine Fenster an der Nordseite hat und - im voll belegten Zustand - bis zu 200 Personen fassen soll. Dass hier gute Luft und bei Rauchentwicklung auch die Sicherheit gewährleistet ist, war einer der Gründe für den Umbau. Ansonsten brauchen nur die Krypta und die Sanitäranlagen als innen liegende Räume eine Lüftung; Küche, Musikübungsraum und Bibliothek können über die Fenster gelüftet werden.
Gleichzeitig sieht man, wie die Vorichtungen angebracht werden, um die Decken abzuhängen, und die Installateure an den Toilettenanlagen. Hier muss alles neu gemacht werden, weil die alten Anlagen völlig marode waren.
11. Juli 2015
Der Innenausbau ist jetzt in der Phase, wo auch der Laie den Fortschritt sieht. Im Trockenbauverfahren werden die Wände gesetzt und so die Dimensionen der neu entstehenden Räume erfahrbar. Allerdings muss man immer bedenken, dass die Decken ja noch abgehängt werden müssen. Vielfach wird die Raumhöhe wenig über 2,50 m sein. Es wird viel von der Farbgestaltung und der Beleuchtung abhängen, dass das nicht alles eng und niedrig wirkt. Derzeit ist ein Farbkonzept in Vorbereitung.
13. Juni 2015
Jeden Dienstag Nachmittag treffen sich der Architekt Klaus Dörnen mit dem Bauausschuss des Bauherren Kleiner Michel (Markus Leenen, Walter Sommer und Martin Löwenstein) und den leitenden Personen der verschiedenen Gewerke, um die Arbeiten zu besprechen und abzustimmen. Hier wird die Planung aus dem Architekturbüro mit uns abgestimmt und darüber gesprochen, wie die Arbeiten der verschiedenen Firmen in einander greifen. Dass diese Planung gut gelingt, ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, um gut in den Kosten zu bleiben. Da sieht es momentan auch gut danach aus. Allerdings fehlen noch Spenden für die Inneneinrichtung, die wir uns aus den Gemeinden vom Kleinen Michel erhoffen.
22. Juni 2015
In den vergangenen Tagen sind die restlichen Wände rausgebrochen worden, die dem neuen Zugang vom Südosten im Wege waren. Leider hat es dabei auch in den Heizungsbereich gestaubt ... da ist noch ein Einsatz mit dem Staubsauger fällig. Gleichzeitig haben die Trockenbauer die Ständer für neue Wände gesetzt: Im Westen wird die neue Behindertentoilette abgegrenzt und unter dem Turm der Musikübungsraum. Vom bisherigen Saal werden vier Räume abgegrenzt: Die "Bibliothek" als Raum für Gespräche in Gruppen, ein Büro- und Besprechungsraum für die Philippinische Gemeinde und eine für Gruppen geeignete, geräumige Küche. Außerdem die bisherige Bühne und der Lagerraum dahinter; hier entsteht - dank einer besonderen Unterstützung - eine Krypta als Gebets- und Gottesdienstraum.
15. Juni 2015
Das war eine einschneidende Maßnahme, näherhin deren vier. Mit einer Steinsäge wurden außen und innen je vier Schnitte von 14cm Tiefe in den Beton und das Mauerwerk gemacht, die unter dem Fenster an der Südostecke des Kleinen Michel an der Stelle sind, wo künftig der Eingang sein soll, der einerseits für Rollstühle, Kinderwägen und dergleichen den Zugang zum Saal möglich macht, andererseits einen sepataten Eingang zur Krypta (Ansdachtsraum im Bereich unter dem Altarraum) darstellen wird.
Dank vieler helfender Hände in den vergangenen Wochen und Monaten können wir eine gut für die kommenen Arbeiten vorbereitete Unterkirche an die Firmen übergeben. Es wurde begonnen, den Putz von Wänden an der Nordseite abzuschlagen, weil er vor Jahren wohl wegen Feuchtigkeit bröselig geworden war. Außerdem werden die Wände herausgeschlagen, die dem neuen rollstuhlgerechten Zugang von Osten her im Wege stehen - der Zugang, über den auch die Baustelle erschlossen werden soll.
3. Juni 2015
Der profane Beginn der Bauarbeiten ist die "Baustelleneinrichtung". Es braucht Fläche, wo Baumaterialien zwischengelagert werden und Bauschuttcontainer aufggestellt werden können. Und der Voraussetzungen nicht die unwichtigste ist die Mobil-Toilette für die Männer (bislang: keine Frauen), die sich in den Pausen erleichtern wollen. Um den Abgang vom Kirchhof mit den gerade frisch hergestellten Putz-Fassaden von Akademie und Kirche nicht zu gefährden, soll die Baustelle von der Ostseite her erschlossen werden; daher ist der Bauzaun mit der Lagerfläche auf dem Parkplatz des Kleinen Michel vor der Sakristei an der Michaelisstraße.
10. Mai 2015
Baustelleneröffnung - der Saal des Kleinen Michel ersteht neu. Nach allen Gottesdiensten dieses Sonntages folgten jeweils große Gruppen der Einladung, die Unterkirche des Kleinen Michel in Augenschein zu nehmen. Dort haben wir in den letzten Monaten mit viel Engagement von Gemeindemitgliedern die Vorarbeiten zur Sanierung so weit gebracht, dass jetzt die Firmen anrücken können. Offizielle "Baustelleneröffnung" war nach dem Hauptgottesdienst um 13.00 Uhr.
Gleichzeitig wurden alle aufgefordert, sich mit Spenden zu engagieren, denn es ist zwar das Geld für die Bauarbeiten aufgebracht, aber es fehlen noch die letzten 10 Prozent für die Inneneinrichtung. Zur Information und Motivation zum Spenden gibt es ein Faltblatt.
19. März 2015
Es geht los!: Das Fachamt Bauprüfung im Dezernat Wirtschaft, Bauen und Umwelt beim Bezirksamt Hamburg-Mitte der Freien und Hansestadt Hamburg hat am Hochfest des Heiligen Bauzimmerers Josef den Bauantrag genehmigt, den wir Ende des vergangenen Jahres eingereicht hatten. Mit wenigen Auflagen ist die Maßnahme genehmigt und sind wir im Zeitplan.
Die Finanzierung des Projektes ist so weit gesichert, dass wir anfangen können. Es geht darum, die Räume unter der Kirche wieder nutzbar machen zu können, vor allem den Saal, der für die vielen Gruppen, Gemeinden und Kulturen am Kleinen Michel so wichtig ist und seit Ende 2012, als der Saal aus baulichen Gründen geschlossen wurde, schmerzlich fehlt.
Wesentlich hat eine private Stiftung mit einer Großspende möglich gemacht, dass durch diese Räume der Kleine Michel wieder zu einem zentralen Ort der Begegnung und des Miteinanders von Menschen aus verschiedensten Kulturen und Ländern sein kann, die ihre Traditionen pflegen und zugleich eine gemeinsame Gemeinde am Kleinen Michel bilden. Aus vielen kleinen Spenden konnten wir in etwa den gleichen Betrag drauflegen und so die Hälfte der Grund-Baukosten sichern. Die andere Hälfte zu den 700.000 € hat das Erzbistum Hamburg zugesagt. Jetzt fehlen noch etwa 70.000 Euro, um alle Räume auch so her- und einzurichten wie es gewünscht ist: Wir brauchen neue Tische und Stühle, der Gruppenraum und ein Büro- und Besprechungsraum für die Philippinische Gemeinde soll eingerichtet werden, und im Bereich unter dem Altarraum soll ein Gebetsraum - sozusagen als kleine Krypta - für kleine Gruppen nutzbar sein. Zu all dem und zu einem rollstuhlgerechten Zugang laufen Anträge auf kleinere Zuschüsse. In seiner Sitzung vom 17. März hat sich der Pfarrgemeinderat, in dem die Gruppen vertreten sind, mit dem Thema beschäftigt, und deutlich gemacht, dass man sich das gemeinsam zutraut, bis zur Fertigstellung der Räumlichkeiten auch das Geld für die Einrichtung aus Spenden zusammen zu haben. Einen gewissen weiteren Beitrag hat die Gemeinde ja bereits durch die gemeinsame Aktion beim Abbruch vor zwei Wochen geleistet.
Am Tag, an dem die Genehmigung beim Bauamt auf die Post gegeben wurde, hat sich auch der vom Erzbistum eingesetzte Bauausschuss (Leenen, Löwenstein, Sommer) konstituiert und mit den Architekten und Fachingenieuren getroffen, um möglichst noch vor Ostern die Ausschreibungen auf den Weg zu bringen. Die Rückläufe werden Aufschluss darüber geben, ob die bisherigen Kostenschätzungen - wie wir es von unserem Architekten gewohnt sind! - realistisch waren.
7. März 2015
Dafür hält die deutsche Sprache das Wort "herkuleisch" bereit: Einen Tag lang hat eine bunte Truppe von Frauen und Männern mit großem Eifer Wände abgebrochen, Fußböden, Kacheln und Wandverkleidungen runtergeholt und zwei große Container mit dem gefüllt, was raus soll, damit möglichst bald die Arbeiten zur Renovierung der Unterkirche des Kleinen Michel beginnen können. Nebenbei wurde eine Anlage gebaut, mit der der Weihnachtsstern in den Kirchturm gehoben wurde (und zum Advent wieder bequem herunter geholt werden kann).
Es ist sehr beieindruckend, wie viel möglich ist, wenn ein paar Dutzend motivierte Menschen mit einander anpacken.