Nachgedanken
zum Titel der Videoinstallation von Sonja Toepfer
zu Verletzbarkeit und Würde von Kindern
„Requiem
aeternam dona eis“ – „gib ihnen die ewige Ruhe“.
Der Verweis auf die Totenfeier provoziert, wenn es um den Schutz für
Kinder geht.
Worauf soll
damit hingewiesen werden? Dass vielfach versucht wird, ein Thema zum Schweigen
zubringen? Oder darauf dass das Leben von Kindern existenziell gefährdet
ist, wo sie vernachlässigt werden und ihnen Gewalt angetan wird?
„Requiem“.
Dazu das
griechische Wort „Hypostase“, das in der Philosophie in verschiedener
Weise verwendet wird, wenn es um das Zugrundeliegende und das Eigentliche
geht. Zugleich ist Hypostase der naturwissenschaftliche Ausdruck für
eine Flüssigkeit, die herabrinnt und sich im Bodensatz ansammelt,
oder medizinisch für Blut, das sich in den Beinen oder der Lunge
ansammelt. Dort unten wird erkennbar, dass etwas im Kreislauf des Lebens
gestört ist.
„Hypostase
Requiem“ — ein verstörender Titel für eine heilsame
Videoinstallation.
Martin
Löwenstein SJ
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